
Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 2019 Jg. 68, Heft 5
Ergebnisse aus Psychotherapie, Beratung und Psychiatrie
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Mit dem Begriff Familientherapie werden alle psychologischen Verfahren umfasst, bei denen die Familie als soziales Bezugssystem im Fokus einer psychologischen Intervention steht. Vorrangiges Ziel aller familienbasierten psychosozialen Interventionen sind positive Veränderungen der Beziehungen und Interaktionen zwischen den Familienmitgliedern. In diesem Sinne ist Familie als Ganzes bzw. das System Familie Patient bzw. Klient.
In der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen ist die Einbeziehung von Eltern und Familien in der Regel integraler Bestandteil jedes Behandlungssettings. In der Versorgungspraxis sind hierbei überwiegend erfahrungsgestützte pragmatische Vorgehensweisen verbreitet, die sich oft nicht explizit an den Standards definierter Behandlungsmethoden orientieren. Bislang verfügt nur eine kleine Minderheit der Fachärzt*innen für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, ebenso wie der approbierten Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen über eine zertifizierte Qualifikation in einem familientherapeutischen Verfahren. Dieser familientherapeutischen Polypragmasie steht entgegen, dass die Systemische Therapie auf der Basis nachgewiesener Evidenz zu ihrer Wirksamkeit seit 2008 vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBPT) in Deutschland als wissenschaftlich begründetes Psychotherapieverfahren anerkannt ist (WBPT, 2009).
Vorrangiges Anliegen dieses Themenheftes ist, einige spezielle Konzepte und Anwendungsbereiche familienbasierter Interventionen im Licht des aktuellen fachlichen Diskurses darzustellen. Dies soll einen Einblick in die Vielfalt familientherapeutischer Anwendungsfelder, deren theoretischer Konzipierung, Evidenzbasierung und praktischer Anwendung in spezifischen Kontexten psychotherapeutischer Versorgung im Kindes- und Jugendalter ermöglichen und zu einer fachlichen Diskussion über die Implementierung und Weiterentwicklung der Standards familienbasierter Diagnostik- und Therapiemethoden beitragen.
- Lutz Doering (Hg.),
- Andrew R. Krause (Hg.)
- Joachim Oepen (Hg.),
- Wolfgang Rosen (Hg.),
- Stefan Wunsch (Hg.)
- Eva Schulev-Steindl (Hg.),
- Gerhard Schnedl (Hg.),
- Barbara Weichsel-Goby (Hg.)
- Carsten Gansel (Hg.),
- Monika Wolting (Hg.)