Es gibt auch Menschen, die immer dann, wenn irgendetwas schwierig oder gar bedrohlich wurde, jemanden gefunden oder an ihrer Seite hatten, der ihnen sagte, was dann zu tun war, der ihnen zeigte, wie etwas geht, und der ihnen geholfen hat, gefährliche Situationen zu überstehen. Das ist zwar sehr hilfreich, funktioniert aber überhaupt nicht mehr, wenn diese bisherigen Unterstützerinnen, Ratgeber und Führungspersonen später im Leben nicht mehr verfügbar sind. Dann neigen solche Menschen sehr leicht dazu, sich jemanden zu suchen und sich ihm anzuschließen, der geeignet erscheint, ihnen durch die Widrigkeiten ihres Lebens hindurch zu helfen, für sie zu sorgen oder der sogar bereit ist, ihnen alles abzunehmen, was sie selbst nicht bewältigen können. Ihre Bedürftigkeit macht sie dann besonders anfällig für alle Heilsversprecher, Lebensberater und selbsternannte oder von ihnen ausgewählte Leithammel.
Zu den interessantesten, durch die Corona-Krise zutage getretenen Offenbarungen zählen die wöchentlich durchgeführten repräsentativen Umfragen in der Bevölkerung, die nicht nur die Beliebtheitswerte der wichtigsten PolitikerInnen ermitteln, sondern auch die Frage beantworten sollen, wen die Bürger wählen würden, wenn am kommenden Sonntag eine Wahl anstünde. Zu Beginn der Corona-Epidemie sind dabei sehr deutlich diejenigen PolitikerInnen als Sieger hervorgegangen, die in ihrem jeweiligen Einflussbereich besonders rigorose Maßnahmen zu deren Eindämmung beschlossen und durchgesetzt hatten. Was bedeutet das? Und was können wir daraus lernen?
Gerald Hüther
Im September erschien Gerald Hüthers neues Buch »Wege aus der Angst. Über die Kunst, die Unvorhersehbarkeit des Lebens anzunehmen«.
Wege aus der Angst
Guten Tag Herr Hüther,
ich lese ihre Zeilen und erfreue mich an jeden Wort, in dem sie zusammenfassend beschreiben was die C-Schwingung mit uns Menschen macht.
Beim lesen dieser Zeilen steigt mein - Kohärenzgefühl - Vielen Dank, ich bin gespannt auf den nächsten Blog.
Mein Systemtreuer Freund stellte mir die Tage eine Frage, über die ich noch immer nachdenke. Würde ich meine knapp 80jährige Mutter mit dem Informationsstand von März im März für 3 Wochen mit in den Urlaub nach Bergamo nehmen? Natürlich sind bei dieser hypothetischen Frage alle Mutter-Kind Verknüpfungen bereits vorher gelöst.