In der seit 1978 erscheinenden Reihe »Beiträge zur Individualpsychologie« (bis 2002 im Ernst Reinhardt Verlag, ab 2003 im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht) werden die Tagungsbände der Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie (DGIP) publiziert. Unter Bezug auf die Lehre und Begrifflichkeit von Alfred Adler fokussiert die Individualpsychologie ihren Blick auf das Individuum vorrangig im Kontext seiner sozialen Beziehungserfahrungen und den sich daraus ergebenden Formen der Auseinandersetzung mit der sozialen Umwelt. Dabei greifen die Leitthemen der Tagungen innovative Diskussionsansätze für Theorie und Praxis von Psychotherapie und Beratung genauso auf wie themenrelevante gesellschaftliche Diskurse. Grundsätzlich setzt sich die Individualpsychologie offen mit Strömungen, Forschungsergebnissen und methodischen Differenzierungen der anderen psychoanalytischen Schulen auseinander und bezieht – unter Rekurs auf zentrale Grundpositionen der Konzepte Adlers – die daraus abgeleiteten Erkenntnisse in ihr Selbstverständnis mit ein. So vertritt die heutige Individualpsychologie ein spezifisches humanistisch geprägtes Therapiekonzept und Menschenbild, aus dem sich ein Verständnis psychischer Störungen ableitet, das humane gesundheitspolitische und behandlungsmethodische Prinzipien nahelegt, denen eine zentrale Bedeutung im interkulturellen Austausch der globalen Welt zukommt. In den Beiträgen zur Individualpsychologie spiegeln sich diese Diskurse und Kontroversen lebhaft wider. Das aktuelle Themenspektrum reicht von »Macht – Lust«, »Intersubjektivität oder Robinson Crusoe«, »Freude – Jenseits von Ach und Weh?« über »Magie des Bösen«, »Lebensaufgaben und Lebensbrüche«, »Seelische Wirklichkeiten in virtuellen Welten« bis hin zu »Kunst und Psyche« sowie »Geschlossene Gesellschaften«.




