Die wissenschaftliche Psychologie prägt das Leben des modernen Menschen mit. Das Selbstverständnis einer Person ist nicht zuletzt von psychologischen Diskursen bestimmt. Ihr Weltbild verdankt sich auch einem psychologischen Blick auf die soziale und kulturelle Praxis. Die psychologische Forschung stellt sich auf die rasanten Veränderungen in einer zunehmend globalisierten Welt ein und trägt der Vielfalt kultureller und sozialer Lebensformen Rechnung. Nie zuvor existierten so zahlreiche theoretische Strömungen, methodische Ansätze und empirische Befunde. Niemals waren Psychologinnen und Psychologen in so großer Anzahl in den unterschiedlichsten Berufsfeldern tätig. Bisweilen wurde diese Pluralität psychologischen Denkens und Handelns als Krisenphänomen gedeutet, das verschwinden werde, sobald aus der Psychologie eine »reife« Wissenschaft geworden sei. Demgegenüber geht die Buchreihe »Psychologische Diskurse« davon aus, dass die Psychologie notwendigerweise vielfältig, ja heterogen ist – und sein soll. Nur so kann sie den zahllosen Facetten eines Lebewesens gerecht werden, mit dem sich die Naturwissenschaften ebenso beschäftigen wie die Sozial- und Kulturwissenschaften. Die Reihe »Psychologische Diskurse« versteht sich als Ergänzung der heute dominierenden naturwissenschaftlichen Orientierung in der Psychologie, ohne diese auszuschließen oder ihre Bedeutung zu verneinen. Sie widmet sich vorrangig sozial- und kulturwissenschaftlichen Ansätzen und Forschungsprogrammen in der Psychologie. Sie interessiert sich für lebensweltliche Phänomene, deren wissenschaftliche Analyse solche Ansätze und Programme erfordert. Die einzelnen Bände sind kompakt und gut lesbar, ohne auf hohe wissenschaftliche Ansprüche zu verzichten. Sie richten sich an Studierende, Lehrende und andere Fachleute in der Psychologie und ihren Nachbardisziplinen, aber auch an all jene, die Psychologische Diskurse mit verfolgen und dadurch ihr Verständnis vielfältiger menschlicher Lebensformen und Handlungsweisen schärfen wollen.