Animals and Epidemics
Interspecies Entanglements in Historical Perspective
Suspicious bats, culled mink, valuable monkeys, and vaccinated tigers: the recent global pandemic has demonstrated the close interconnectedness of animal and human lives in the modern world. The human attribution of epidemic agency to animals has a long historical tradition, as narratives about animal diseases in antiquity already attest. The contributions to this volume focus on animals as victims, hosts, or vectors of dangerous diseases – or, since the late eighteenth century, also as producers of vaccines and test bodies for new medicines. They also show how epistemic breaks such as the bacteriological turn around 1900 led to large-scale extermination campaigns against rats and other “pests”. The changing role of non-human beings in epidemics thus reflects both long continuities and fundamental shifts in relations between humans and other animals. Verdächtige Fledermäuse, gekeulte Zuchtnerze, wertvolle Versuchsaffen und geimpfte Tiger im Zoo: Die jüngste globale Pandemie hat neben der Vulnerabilität von modernen Gesellschaften auch die enge Verflochtenheit von tierlichem und menschlichem Leben eindrücklich vor Augen geführt. Die menschliche Zuschreibung von Akteursrollen von Tieren in Epidemien hat eine lange historische Tradition, wie bereits Erzählungen über Tierseuchen in der Antike belegen. Die Beiträge des Bandes legen den Fokus auf Tiere als Opfer, Wirte oder Überträger von gefährlichen Krankheiten – oder seit dem späten 18. Jahrhundert auch als Produzenten von Impfungen und Testkörper für Heilstoffe. Sie zeigen zudem auf, wie epistemische Brüche wie die bakteriologische Wende um 1900 zu großflächigen Vernichtungsaktionen gegen Ratten und andere „Schädlinge“ führten. In der sich wandelnden Rolle von Tieren in Epidemien spiegeln sich damit sowohl lange Kontinuitäten als auch fundamentale Umbrüche in den Beziehungen zwischen Menschen und anderen Tieren.
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- Axel C. Hüntelmann (Hg.)
- Axel C. Hüntelmann ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Medizin der Charité in Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die Geschichte der Labortiere.
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- Christian Jaser (Hg.)
- Christian Jaser lehrt Mittelalterliche Geschichte und Historische Grundwissenschaften an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. In seiner Habilitationsschrift widmete er sich der Geschichte der Pferderennen im 15. und 16. Jahrhundert.
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- Mieke Roscher (Hg.)
- Mieke Roscher leitet das Lehrgebiet Sozial- und Kulturgeschichte (Human-Animal Studies) an der Universität Kassel. Sie hat u.a. zur Geschichte des Tierschutzes und zu Tieren im Nationalsozialismus geforscht und ist Mitherausgeberin des Handbook for Historical Animal Studies.
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- Nadir Weber (Hg.)
- Nadir Weber ist SNF-Ambizione-Projektleiter an der Universität Bern und seit September 2022 Assistenzprofessor an der Universität Luzern. Er hat zu Tieren an frühneuzeitlichen Fürstenhöfen publiziert.
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- Alexander Hödlmoser (Hg.),
- Christina Jackel (Hg.),
- Matthias Meyer (Hg.),
- Stephan Müller (Hg.)
- Christoph Augustynowicz (Hg.),
- Martina Fuchs (Hg.),
- Florian Ostrowski (Hg.)
- Birgit Emich (Hg.),
- Daniel Sidler (Hg.),
- Samuel Weber (Hg.),
- Christian Windler (Hg.)
- Birgit Peter (Hg.),
- Georg Vogt (Hg.),
- Clemens Baumann (Hg.),
- Klaus Illmayer (Hg.),
- Alexander Rind (Hg.),
- Sara Tiefenbacher (Hg.)
- Jan Županič (Hg.),
- Michaela Žáková (Hg.),
- Jakub Pátek (Hg.)