Alfons Petzold (1882-1923) führt uns in seinen sozialen Dichtungen mitten hinein in die Welt der Arbeiter und die unerträglichen Lebensumstände in Wien um die Jahrhundertwende. Neben der fröhlichen Ringstraßengesellschaft lebten die Massen in den Vorstädten im Elend. Petzold zeigt uns die dunkle Kehrseite des Fin de Siècle, der „guten alten Zeit“. Er, der selbst Fabriks- und Hilfsarbeiter war, der in ärmlichen, trostlosen Verhältnissen aufwuchs, schloss sich der Arbeiterbewegung an und war aktiv für die Sozialdemokratie tätig. Und er glaubte an Gott. Er erkrankte früh an Tuberkulose; in seinem 41. Lebensjahr starb er an einer Grippe. Er sah sich selbst als Lyriker: er hinterließ etwa 20 Gedichtbücher. Sein autobiographischer Roman „Das rauhe Leben“, in dem er sein Proletarierleben realistisch darstellte, sowie seine Erzählungen, Geschichten und Novellen sind erschütternde Schilderungen einer Epoche. Die Intention dieses Buches ist es, wesentliche Texte Alfons Petzolds wieder bekannt zu machen.
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- Wilhelm Petrasch
- Wilhelm Petrasch, geboren 1939 in Wien, Studium der Geschichte, Germanistik und Musik, Dr. phil. Prof. Jahrzehntelang in der Erwachsenenbildung tätig, von 1974-2003 Direktor der Wiener Urania. Leitete Literaturkurse und gestaltete literarische Veranstaltungen. Er hielt zahlreiche Vorträge im In- und Ausland, u. a. über Heinrich Heine, den Prager Dichterkreis, Hermann Broch, Ingeborg Bachmann und Alfons Petzold. Herausgeber mehrerer Bücher. Bei Böhlau zuletzt erschienen: DIE WIENER URANIA. Von...
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