Die vielsprachige Seele Kakaniens
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Die soziale und kulturelle Praxis des Übersetzens und Dolmetschens trug wesentlich zur Konstruktion der Kulturen in der Habsburgermonarchie bei. Unter Anwendung eines breit gefassten Translationsbegriffs („kulturelle Übersetzung“) untersucht das Werk die translatorische Praxis in den Ministerien, bei Gericht bzw. im diplomatischen Dienst und analysiert die Übersetzungsströme zwischen den Sprachen der Kronländer und einigen europäischen Sprachen außerhalb der Monarchie. Am Beispiel des Transfers vom Italienischen ins Deutsche werden die Bedingungen dieser Konstruktionsprozesse im Detail geprüft. Der kulturkonstruierende Charakter der Translationspraktiken ist sowohl an den nationalitätenbezogenen Spannungen in der Monarchie als auch an der weit verbreiteten Mehrsprachigkeit ihrer BewohnerInnen festzumachen.
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- Michaela Wolf
- Michaela Wolf ist ao. Univ.-Prof. am Institut für Translationswissenschaft der Karl-Franzens-Universität Graz mit den Schwerpunkten Translationsgeschichte, Übersetzungssoziologie und Translation im Holocaust.
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