Die erste Monographie zu dem Berliner Spätaufklärer Saul Ascher (1767-1822) bietet eine detaillierte Lektüre seiner wichtigsten politischen Schriften. Ascher versucht, seinen aufgeklärt-revolutionären Kosmopolitismus (Geschichte der politischen Revolutionen, 1802) gegen den Volksbegriff der antinapoleonischen Bewegung zu behaupten, und schlägt damit eine eigenwillige Brücke zwischen der Haskala und dem Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden. Auf einen religionsphilosophischen Vorstoß (Leviathan, 1792) folgte mit Eisenmenger der Zweite 1794 die erste Auseinandersetzung mit neuartigen Ausgrenzungsideologien, deren Strukturen Ascher zeitlebens in den politischen Ablegern der idealistischen Periode aufzudecken versuchte (Germanomanie, 1815; Wartburgfeier, 1818; Geistesaristokratismus, 1819).
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- Bernd Fischer
- Bernd Fischer ist Professor für deutsche Literatur-, Kultur- und Ideengeschichte an der Ohio State University. Seine Veröffentlichungen beschäftigen sich u. a. mit ästhetischen und philosophischen Schichtungen von nationalen, transkulturellen und anerkennungstheoretischen Identitätsformationen.
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