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Das Land Nordrhein-Westfalen und der Contergan-Skandal

Gesundheitsaufsicht und Strafjustiz in den »langen sechziger Jahren«

ab 90,00 € *  (D)

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Ausgabeformat:

Sprache: Deutsch
944 Seiten, gebunden
ISBN: 978-3-525-30178-4
Vandenhoeck & Ruprecht, 1. Auflage 2016
Der Fall »Contergan« gilt als größter Arzneimittel-Skandal der deutschen Geschichte. Das 1957... mehr
Das Land Nordrhein-Westfalen und der Contergan-Skandal
Der Fall »Contergan« gilt als größter Arzneimittel-Skandal der deutschen Geschichte. Das 1957 eingeführte Schlaf- und Beruhigungsmittel avancierte bis zum Frühjahr 1960 zu einem der meistkonsumierten Arzneimittel in der Bundesrepublik. Der wirtschaftliche Erfolg war wesentlich bedingt durch eine aggressive Vermarktungsstrategie, die das Mittel als »gefahrlos« und »völlig ungiftig« bewarb. Der in Contergan enthaltene Arzneistoff Thalidomid konnte bei Erwachsenen aber schwerwiegende Nervenschäden auslösen und führte bei Einnahme in den ersten Schwangerschaftswochen zu schwersten Wachstumsschädigungen beim Embryo. In der Bundesrepublik kamen zwischen 4.000 und 5.000 betroffene Kinder zur Welt. Als die fruchtschädigende Wirkung Ende November 1961 publik wurde, sah sich der Hersteller Grünenthal gezwungen, das Mittel vom Markt nehmen. Der Fall weitete sich zu einem erschütternden Skandal aus, der auch staatliche Instanzen mit einbezog. Eine zentrale Rolle spielte dabei das Land Nordrhein-Westfalen. Da die Aufsicht über das Gesundheitswesen in den 1960er Jahren hauptsächlich den Bundesländern oblag und der Hersteller in Stolberg bei Aachen saß, fiel das Präparat in die Zuständigkeit der nordrhein-westfälischen Landesbehörden. Zum anderen lag die strafrechtliche Verfolgung des Falles im Amtsbereich der nordrhein-westfälischen Justiz. Vor diesem Hintergrund beleuchtet die Arbeit die Rolle der staatlichen Arzneimittelaufsicht bis zur Marktrücknahme Contergans, die gesundheits- und sozialpolitischen Reaktionen des Landes und die strafrechtliche Aufklärung des Falles Contergan, die zu dem bis dahin umfangreichsten Strafrechtsverfahren der neueren deutschen Geschichte führte.
Weitere Details:
Maße (BxHxT): 16 x 23,7 x 6cm, Gewicht: 1,511 kg
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Autor:inneninfos
    • Niklas Lenhard-Schramm
    • Niklas Lenhard-Schramm ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
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