Seit 1991 ist die Bundeswehr in vielen Regionen dieser Welt im Einsatz. In einem Land wie Deutschland schien das lange Zeit undenkbar. Doch war mit dem Ende des Kalten Krieges das Ende der Geschichte noch längst nicht erreicht – im Gegenteil. Die Weltpolitik ist noch unruhiger und unberechenbarer geworden, als sie das vorher schon war.
Kein Land aber hat vom Ende des Kalten des Krieges so profitiert wie Deutschland. Entsprechend groß sind die Verantwortungen und Verpflichtungen, gerade auch die militärischen, die sich daraus ergaben. Sie brachten die Bundeswehr in die Welt. Und auch ihre Angehörigen; bis 2018 zählte man über 417.000 entsprechende »Kommandierungen«. Groß ist auch das Spektrum an Auslandseinsätzen: Beobachtermission, Humanitäre Intervention, training mission, medical evacuation, peace-building oder peace-keeping mission oder auch Robuster Einsatz.
Von dieser Geschichte ist nur wenig oder schlichtweg nichts bekannt. Eine adäquate historiografische Beschreibung oder Bewertung steht noch immer aus. Genau das ist das Anliegen der neuen Reihe des Potsdamer Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Angesichts der Aktualität des Themas ist das nicht nur eine wissenschaftliche Aufgabe, sondern immer auch eine politische und eine gesellschaftliche.