Umkämpfte Menschenrechte
Katholische Kirche und Militärdiktatur in Argentinien (1976–1983)
Nach dem Militärputsch in Argentinien 1976 wurde das »Verschwinden-Lassen« von Regimegegnern durch geheime Militär- und Polizeieinheiten zu einer massiv angewandten Repressionspraxis. In ihrer Verzweiflung wandten sich die Mütter der Verschwundenen an die katholische Kirche. Nur sehr wenige Bischöfe erhörten die Bitte um Beistand in der Menschenrechtsfrage und stellten sich offensiv auf die Seite der Opfer und ihrer Angehörigen. Auch die ambiguen offiziellen Dokumente der Bischofskonferenz waren für Menschenrechtsorganisationen wie die Madres de Plaza de Mayo eine herbe Enttäuschung. Barbara Rupflin untersucht die Konflikte um die Positionierung der Amtskirche und die kirchliche Praxis angesichts der Menschenrechtsverletzungen. Zudem beleuchtet sie die eigensinnigen Aktionen von Katholik*innen, die sich nicht mit den offiziellen Antworten der Amtskirche abfinden wollten und eigene Wege fanden, die Menschenrechtsfrage zum Teil kirchlicher Praxis werden zu lassen.
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- Barbara Rupflin
- Dr. Barbara Rupflin ist Historikerin. Sie promovierte am Exzellenzcluster »Religion und Politik« der Universität Münster. Für ihre Arbeit erhielt sie den Dissertationspreis der Universität.
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- Hedwig Herold-Schmidt (Hg.),
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