Tschernobylkinder
Die transnationale Geschichte einer nuklearen Katastrophe
Mehr als eine Million Kinder und Jugendliche wurden nach der Katastrophe von Tschernobyl zusammen mit tausenden von Begleitpersonen auf Reisen geschickt, um sich von der Strahlenexposition, zunehmend aber auch vom Alltag in der (post-)sowjetischen Zusammenbruchsgesellschaft zu erholen. Um diese »Tschernobylkinder« bildete sich ein dichtes transnationales Netzwerk von NGOs und Privatpersonen. Es übernahm immer mehr Aufgaben, die der Staat nicht mehr leisten konnte. Das mit der Öffnung der Sowjetunion einsetzende weltweite Engagement trug dazu bei, den atomaren Unfall, der in weiten Teilen der Welt zunächst als »typisch sowjetisch« galt, als transnationale Katastrophe sicht- und wahrnehmbar zu machen, indem es die Realität der Katastrophe in den Alltag hunderttausender Menschen in Europa und Nordamerika holte. Arndt zeigt, wie die »Tschernobylkinder« zugleich zu Zeugen und Repräsentanten eines untergehenden politischen Systems und der Auflösung der bipolaren Weltordnung wurden.
- DLF Kultur: »Die Mutter aller Ausnahmezustände – Folgen von Tschernobyl« Melanie Arndt im Gespräch
- [MP3] Deutschlandfunk Andruck – Das Magazin für politische Literatur: »Tschernobylkinder« von Melanie Arndt
- Rezension auf H-Soz-Kult: »Tschernobylkinder. Die transnationale Geschichte einer nuklearen Katastrophe«
- Connections-Rezension: » Tschernobylkinder. Die transnationale Geschichte einer nuklearen Katastrophe.«
- taz: Interview mit der Umwelthistorikerin Melanie Arndt: »Man sprach von Miasma«
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- Melanie Arndt
- Dr. Melanie Arndt ist Professorin für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
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