Erinnerung ist ein Spiegel der Gegenwart. Unser Umgang mit der Vergangenheit wird bestimmt durch aktuelle Erfahrungen und Interessen – die Auseinandersetzungen um Denkmäler oder um den Inhalt von Gedenktagen sind sprechende Beispiele dafür. Jede Kultur bildet bestimmte Formen der Erinnerung aus, angefangen von Totenkulten über bestimmte Gedenktage, Denkmäler und Chroniken bis hin zur modernen Geschichtswissenschaft. Elemente der Erinnerungskultur finden sich in verschiedenen Sphären der Gegenwart: in Wissenschaft, Literatur und Kunst, in der Lebenswelt der Menschen, in politischen Äußerungen. Die Reihe »Formen der Erinnerung« zielt auf eine Rekonstruktion der Geschichte des Erinnerns von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Dazu gehören die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Erinnerns ebenso wie Zeiterfahrungen, die Konkurrenz und hegemonialen Ansprüche verschiedener Erinnerungskulturen, die Interessen von sozialen Gruppen an bestimmten Formen und Inhalten der Erinnerung sowie die Rolle von Erinnerung, von Geschichtsbildern, in der Politik. Die Reihe konzentriert sich auf die Erinnerungskulturen des europäisch-abendländischen Raums, bezieht aber auch außereuropäische Räume mit ein. Die Autorinnen und Autoren kommen aus der Geschichts-, Sozial-, Literatur- und Kunstwissenschaft, verfolgen aber alle historische Fragestellungen. Mit geschichtlicher Tiefendimension greift die Reihe ein Problem der Zukunft auf: die Erinnerung mit ihrer prägenden Kraft für Denkformen, Mentalitäten und geistigen Haltungen von Individuen und Gesellschaften. Ältere Bände der Reihe sind bei V&R weiterhin lieferbar.




