Noch in der späten Zarenzeit entwickelte sich Russland dank des Aufbaus einer modernen Erdölindustrie im Kaukasus zu einem der weltweit führenden Ölproduzenten und hat diese Stellung in der Sowjetzeit noch ausgebaut. Die Industrialisierung und der Aufstieg des Landes zur Weltmacht waren wesentlich mit der Fähigkeit des Landes verbunden, sein enormes Ressourcenpotential zu nutzen. Energie und Macht spielen auch heute zusammen. Das Putin-Regime nährt sich aus den Milliarden-Renditen, die aus dem Verkauf von Öl, Gas und anderen fossilen Energieträgern erzielt werden. Dabei verlief die Entwicklung der russischen Energiewirtschaft in den letzten einhundert Jahren parallel zu einer immer engeren energetischen Verflechtung mit der Welt, und insbesondere mit Europa, dem wichtigsten Absatzmarkt für russische Rohstoffe. Dieses Buch zeigt auf, dass das Denken über Energie die Dynamik der Ost-West-Beziehungen weit stärker beeinflusst hat, als die bisherige Forschung dies vermuten lässt. Es war im Bereich des Handels mit Öl und Gas, wo sogar zur Zeit des Kalten Krieges und über den Eisernen Vorhang hinweg Zusammenarbeit möglich war. Die Energiegeschichte und die Geschichte des Aussenhandels treten in den gängigen Darstellungen zur russischen Geschichte höchstens als Nebenschauplätze in Erscheinung. Dieses Buch rückt sie in den Mittelpunkt der Erzählung. Denn der Umgang Russlands mit seinem Rohstoffreichtum ist zentral, um den Entwicklungsweg des Landes und sein Verhalten in Vergangenheit und Gegenwart zu verstehen.
- t-online Interivew mit Jeronim Perović: »Europa braucht Gas, das weiß Wladimir Putin sehr genau«
- TagesAnzeiger [+]: »Europa droht ein großer Krieg« Interview zu Putins Truppenaufmarsch
- TagesAnzeiger [+]: »Ich rechne mit heftigem Widerstand der Ukrainer« Interview mit Osteuropa-Historiker Jeronim Perović.
- Neue Zürcher Zeitung – PRO Global [+]: »Wie sehen die Ursprünge der Idee «Wandel durch Handel» aus? Als im Kalten Krieg sowjetisches Erdöl und Erdgas nach Westeuropa flossen« von Jeronim Perović
- faz.net [+]: »Russland und Europa: Einst sprang Moskau für die Araber als Lieferant ein«
- Journalistico: »Energieabhängigkeit von Russland: ›Unabhängigkeit hat ihren Preis‹ – Jeronim Perović über die Ursprünge der Energieabhängigkeit von Russland, die Rohstoffgeschichte von Lenin bis Putin und EU-Sanktionen«
- Frankfurter Rundschau: »Öl findet immer einen Markt« – der Historiker Jeronim Perović im Interview
- Deutschlandfunk »Europa heute«: »Europa und die Rohstoffe: Historiker Perović: „Es wird nicht funktionieren, sich von Russland vollständig zu entkoppeln“«
- Berner Zeitung: Jeronim Perović im Interview: »Derzeit gewinnt Russland den Krieg, nicht die Ukraine«
»Das Buch ist eine lohnende Lektüre mit einem erfrischend anderen Blick auf eine bekannte Geschichte und vielleicht der Beginn eines „economic turns“, dem sich andere anschließen sollten.«
H-Soz-Kult, 20.09.2022, Susanne Schattenberg
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- Jeronim Perović
- Jeronim Perović ist Direktor des Center for Eastern European Studies (CEES) und Titularprofessor für Osteuropäische Geschichte an der Universität Zürich. Er befasst sich in Forschung und Lehre mit russischer Geschichte und der Geschichte des Balkans.
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- Peter Collmer (Hg.),
- Ekaterina Emeliantseva Koller (Hg.),
- Jeronim Perović (Hg.)