Friedrich Barbarossa in den Nationalgeschichten Deutschlands und Ostmitteleuropas (19.–20. Jh.)
Manche Kapitel der mittelalterlichen Geschichte des Reichs und des slawischen Ostmitteleuropas waren lange Zeit in besonderem Maße der nationalen Sinnstiftung verpflichtet: sie schienen die Konfliktlagen vorwegzunehmen, in denen sich die Nationalstaaten des 19. und 20. Jahrhunderts bewegten. Während der langen Regierungszeit des Staufers Friedrich I. Barbarossa gab es sowohl friedliche wie auch kriegerische Anlässe, Beziehungen besonderer Art zwischen dem Reich, den Přemysliden in Böhmen und den piastischen Herrschern in Polen anzuknüpfen. Die Deutung dieser historischen Sachverhalte ist bis in die Gegenwart von den Traditionen und dominierenden Geschichtsbildern der jeweiligen Nationalgeschichte stark beeinflusst. Die narrative Erzeugung der Nationen seit dem 19. Jahrhundert verlangte eine national bewertete und staatlich konzipierte Darstellung des historischen Geschehens auch und gerade des Mittelalters. Dieser Band versammelt Beiträge deutscher, polnischer und tschechischer Historiker, die 2015 in Brno/Brünn nach Stellenwert, Bedeutung und Instrumentalisierung des ersten Stauferkaisers in der deutschen und ostmitteleuropäischen Historiographie des 19. und 20. Jahrhunderts fragten.
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- Knut Görich (Hg.)
- Knut Görich ist Inhaber des Lehrstuhls für die Geschichte des Früh- und Hochmittelalters an der Ludwig-Maximilian-Universität München
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- Martin Wihoda (Hg.)
- Martin Wihoda ist Professor für Geschichte des Mittelalters an der Masaryk-Universität Brno
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- Christopher Spehr (Hg.),
- Siegrid Westphal (Hg.),
- Kathrin Paasch (Hg.)
- Klaus Herbers (Hg.),
- Hans Christian Lehner (Hg.)
- Benoît Grévin (Hg.),
- Florian Hartmann (Hg.)
- Dominik Büschken (Hg.),
- Alheydis Plassmann (Hg.)
- Julia Weitbrecht (Hg.),
- Andreas Bihrer (Hg.),
- Timo Felber (Hg.)
- Katrin Keller (Hg.),
- Martin Scheutz (Hg.)
- Jochen Burgtorf (Hg.),
- Christian Hoffarth (Hg.),
- Sebastian Kubon (Hg.)