Alfred Dregger
Zeitpolitiker der Wiedervereinigung und Anwalt des Parlamentarismus
Eine wissenschaftliche Monographie über den leidenschaftlichen Parlamentarier Alfred Dregger war bisher ein Desiderat. Der vorliegende Band der beiden Historiker Wolfram Pyta und Nils Havemann, dem erstmals zugängliche Archivalien zugrunde liegen, schließt diese Lücke. In Dreggers Lebensweg kreuzen sich Entwicklungen, die einen spezifischen Beitrag im Reifungsprozess der bundesdeutschen Demokratie leisteten: nationalliberale Grundeinstellung; soldatisch geprägter Führungsstil; Sensibilität für die Macht der Sprache und parlamentarischer Gestaltungsanspruch. Dregger war zudem derjenige bundesdeutsche Politiker, der wie kein zweiter landes- und bundespolitische Führungsansprüche koordinierte. Für die CDU trat er in Hessen viermal hintereinander als Spitzenkandidat für das Amt des hessischen Ministerpräsidenten an; zugleich trug er maßgeblich zum bundespolitischen Profil der CDU in deren Oppositionszeit im Bund bei. Die Autoren zeigen, dass Dregger seine eigentliche politische Erfüllung als Vorsitzender der größten Regierungsfraktion in der Ära Kohl fand, in der er eigene politische Akzente gerade in Hinblick auf eine aktive Wiedervereinigungspolitik setzte. Noch zu Ende seines Fraktionsvorsitzes spielte er eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung des Bundestages für Berlin als Sitz von Regierung und Parlament des wiedervereinigten Deutschlands.
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- Wolfram Pyta
- Wolfram Pyta ist Professor für Neuere Geschichte und Leiter der Abteilung für Neuere Geschichte am Historischen Institut der Universität Stuttgart. Zugleich ist er Direktor der Forschungsstelle Ludwigsburg, die sich der NS-Verbrechensgeschichte widmet.
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- Nils Havemann
- Dr. Nils Havemann studierte Geschichte, Romanistik und Politische Wissenschaften in Bonn, Paris und Salamanca.
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- Jörg Ganzenmüller (Hg.),
- Julia Landau (Hg.),
- Franz Waurig (Hg.)
- Hans-Jürgen Hardtke (Hg.),
- Sarah Jacob (Hg.),
- Karl Mannsfeld (Hg.),
- Haik Thomas Porada (Hg.),
- Michael Strobel (Hg.),
- André Thieme (Hg.),
- Thomas Westphalen (Hg.)
- Verena Moritz (Hg.),
- Julia Walleczek-Fritz (Hg.)
- Philipp Rauh (Hg.),
- Marion Voggenreiter (Hg.),
- Susanne Ude-Koeller (Hg.),
- Karl-Heinz Leven (Hg.)
- Antje Kempe (Hg.),
- Beáta Hock (Hg.),
- Marina Dmitrieva (Hg.)
- Thomas Sandkühler (Hg.),
- Angelika Epple (Hg.),
- Jürgen Zimmerer (Hg.)