Transkulturelle Perspektiven
Die Reihe wird die weitreichenden Veränderungen dokumentieren, die sowohl im Migrationsverhalten wie in der Forschung erfolgt sind. Migration ist globales Phänomen mit nachhaltigen Konsequenzen für Zielländer in Europa und Nordamerika. Neue kulturelle Ausdruckformen entstehen aus Interaktion zwischen Einheimischen und MigrantInnen -- métissage, mixté, hybridity. Migration, ob freiwillig, durch ökonomische, ökologische, soziale oder politische Verhältnisse erzwungen oder Fluchtwanderung / Vertreibung, erfordert Funktionieren, Überleben, Leben in vielfältigen cultural spaces, also nicht international oder transnational sondern transkulturell. Die Zielgesellschaften verändern sich ebenfalls, beide Prozesse beeinflussen sich. Austauschprozesse werden untersucht. Sub-staatliche regionale Sozialisationsvorgänge, Familienökonomien und Migrationstraditionen sowie neue Optionen beeinflussen Migrationsentscheidungen von Männern, Frauen und z.T. Kindern; supra-staatliche Wirtschaftregionen und ökonomische Sektoren setzen der Rahmen für Zielorte. MigrantInnen bewegen sich in zahlreichen kulturellen Umgebungen gleichzeitig: Aufenthaltsort, soziales Netzwerk der Ausgangsregion, Wirtschaftssektor, ob lokal oder global, und zukunftsorientiert in angestrebten Orten weiterer Migrationen. Dabei spielen Nationalstaaten alten Typs nur eine grenzziehende Rolle, Staaten neuen Typs bieten eine an gesamtgesellschaftlichen Zielsetzungen orientierte Aufnahme- und Integrationspolitik. Klassische Paradigmen der Migrationsforschung, wie die Wanderung aus einem Nationalstaat in die entsprechende ethno-nationale Enklave eines Einwanderungslandes, mussten revidiert werden. Geschlechtsspezifische Fragestellungen, z.B. die Rolle von Männern bei Vertreibungen, die Rolle von Frauen bei Überlebenssicherung und Netzwerkaufbau nach Migrationsprozessen bedürfen dabei besonderer Aufmerksamkeit. In dieser Reihe werden Untersuchungen zu Migration und Akkulturation in ihren vielfältigen, ethnischen, diasporischen, aber vor allem transkulturellen Erscheinungsformen veröffentlicht, in deutscher und in englischer Sprache mit Abstracts in der jeweils anderen Sprache.