Die Interpretation der Bibel steht vor neuen Herausforderungen: Eine Besonderheit der zwei-einen christlichen Bibel aus Altem und Neuem Testament besteht darin, dass ihr erster, älterer und größter Teil als Hebräische Bibel zugleich das Basisdokument des Judentums ist. Studien zur Bibel sind daher immer auch Beiträge zum Verhältnis von Judentum und Christentum. Eine zweite Besonderheit ist in den letzten Jahren zunehmend methodologisch reflektiert worden: die komplexe intertextuelle Struktur der Bibel, in die sowohl die Autoren wie die Rezipierenden eingebunden sind. Ein drittes Merkmal betrifft die Rolle der Bibel als Kanon: In ihren verschiedenen Gestalten (Hebräische Bibel, Septuaginta, Vulgata, moderne konfessionelle Ausprägungen) ist die Bibel aus den diversen Glaubensgemeinschaften hervorgegangen und prägt diese als Heilige Schrift in je eigener Weise. In den OSJCB werden herausragende Qualifikationsschriften, Monographien, Tagungsbände und andere Sammelwerke publiziert, die die genannten Merkmale der Bibel in ihren historischen und/oder methodologischen Dimensionen berücksichtigen. Eine Überschreitung der starren Disziplingrenzen ist intendiert: Christliche Theologie ist genauso im Blick wie Judaistik, der interreligiöse Dialog und die Kulturwissenschaften. Exegetische und methodologische Abhandlungen stehen neben auslegungs- und wirkungsgeschichtlichen Studien. Veröffentlichungssprachen sind Englisch und Deutsch. Die OSJCB sind die Fortführung der im Jahr 2000 begründeten Schriftenreihe im Osnabrücker Universitätsverlag Rasch.