Herrschaft und soziale Systeme in der Frühen Neuzeit
Legitimation, Praxis und Wirksamkeit von Herrschaft gehören zu den zentralen Themen der Geschichtswissenschaft. Insbesondere die Frühe Neuzeit war von einem Verdichtungsprozess von Herrschaft geprägt. Um Herrschaft in ihren räumlichen und sozialen Dimensionen konkret zu beschreiben, wird sie hier als soziale Praxis begriffen, die Herrschende und Beherrschte verbindet. Diese soziale Praxis entwickelte sich oft zunächst innerhalb rechtlich, ökonomisch und sozial in sich geschlossener Einheiten, die zugleich Herrschaftsraum wie -instrument sind. Das herausragende Beispiel eines solchen sozialen Systems sind die Söldnerhaufen der aufziehenden Neuzeit und die Stehenden Heere des 17. und 18. Jahrhunderts: Sie waren in ihrer Binnenstruktur sozial und hierarchisch, also herrschaftlich organisiert. Zum anderen war das Militär selbst Herrschaftsinstrument – im Krieg nach außen und im Frieden nach innen. Aber auch andere Formationen kannten die doppelte Funktion als Objekt und Subjekt von Herrschaft, etwa der Polizei- und Verwaltungsapparat oder die Justiz. Diese vom Arbeitskreis Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit e.V. verantwortete Reihe widmet sich der Geschichte dieser sozialen Systeme in unterschiedlichen thematischen und methodischen Zugängen, aus der Binnensicht wie aus der Außenperspektive. Immer steht dabei die doppelte Frage nach ihrer Herrschaftsfunktion und nach ihrer Herrschaftsintensität im Vordergrund. Ab Band 14 erscheint diese Reihe bei V&R unipress.