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Gotthold Ephraim Lessing im kulturellen Gedächtnis – Materialien zur Rezeptionsgeschichte

Gotthold Ephraim Lessing im kulturellen Gedächtnis – Materialien zur Rezeptionsgeschichte

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Wenn man nach Autoren und Texten fragt, die im kulturellen Gedächtnis in besonderer Weise...mehr

Wenn man nach Autoren und Texten fragt, die im kulturellen Gedächtnis in besonderer Weise verankert wurden, dann gehört Gotthold Ephraim Lessing seit Beginn des 19. Jahrhunderts dazu. Im »Triumvirat« mit Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller avanciert Lessing zum Kanonautor. Dies hängt erstens damit zusammen, dass Lessing – wie auch Goethe und Schiller –Theaterautoren waren, deren Werke oft gespielt wurden. Zum anderen war diese Kanonisierung nur möglich, weil es Instanzen gab, die die ›Konservierung‹ wie die ›Pflege‹ der literarischen Texte übernahmen. Im Fall von G. E. Lessing hat insbesondere die Institution Schule eine herausragende Rolle bei seiner Inthronisierung im Kanon und im kulturellen Gedächtnis gespielt. Erst durch individuelle Wahrnehmung, durch Wertschätzung und Aneignung vor allem im Humanistischen Gymnasium wurde Lessing zu einem Kanonautor, und seine Texte gerieten in den Status von »Wiedergebrauchstexten«. Zu Lessings Texten finden sich eine große Anzahl von wissenschaftlichen Abhandlungen, die in Schulprogrammschriften publiziert wurden und die bislang nicht hinreichend in den Horizont der Betrachtung gelangt sind. Die Programmschriften lassen zudem konkrete Rückschlüsse über den Schulalltag an Gymnasien zu und darüber, was von Lessing im Unterricht behandelt wurde. Die Reihe zu G. E. Lessing ediert – angefangen mit Beiträgen zu »Nathan der Weise« – diese für die Rezeptionsgeschichte des Autors maßgeblichen Quellentexte. Die Untersuchungen geben nicht nur Auskunft über spezifische Interpretationsansätze zu Lessings Texten und ihr mitunter aufrüttelndes Potenzial. Sie ermöglichen auch vertiefte Einblicke in die Geschichte der Germanistik und in den Stand der Philologie zwischen Humanistischem Gymnasium und Universität.

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