Die Chamisso-Studien bieten ein Forum für wissenschaftliche Beiträge und Themen, die mit dem Werk des Weltreisenden, Schriftstellers und Naturforschers Adelbert von Chamisso in Verbindung stehen. Chamisso – Verfasser der weltberühmten Märchennovelle Peter Schlemihls wundersame Geschichte, Reiseschriftsteller, Naturwissenschaftler, Botaniker und einer der bekanntesten Lyriker des 19. Jahrhunderts – repräsentiert eine in der Moderne komplex gewordene Verbindung von Kunst und Wissenschaft: Leben und Werk bewegen sich in einer bis heute eigentümlichen Spannung zwischen Migration, Interkulturalität und Identitätssuche, zwischen Aufklärung, Romantik und politischer Vormärzdichtung, systematischer Naturforschung und poetischer Phantasie, zwischen einem spezifisch bürgerlich-deutschen Kulturverständnis und einem europäisch wie außereuropäisch ausgreifenden, weltliterarischen Horizont. Der seit 1985 von der Robert-Bosch-Stiftung verliehene Adelbert-von-Chamisso-Preis für auf Deutsch schreibende, dabei nicht aus Deutschland stammende Autorinnen und Autoren spiegelt auf nicht nur symbolische Weise Chamissos Bedeutung für die gesamte deutsche und europäische Gegenwartsliteratur. In den Chamisso-Studien erscheinen Materialien, Quellen und Beiträge zu Chamissos literarischen und naturwissenschaftlichen Schriften sowie zum Kontext und zur Rezeption seines Werks, darüber hinaus Studien zur europäischen und außereuropäischen Reiseliteratur und zur Dichtung und Naturforschung im frühen 19. Jahrhundert. Ebenfalls aufgenommen werden Arbeiten zur Verbindung von Literatur und (Natur-)Wissenschaft vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart sowie Studien zu einer interkulturellen und weltliterarisch orientierten, von den Adelbert-von-Chamisso-Preisträgern auf jeweils unterschiedliche und vielfältige Weise repräsentierten Gegenwartsliteratur. In der Reihe werden wegweisende Tagungsbände, Editionen und Dokumentationen sowie herausragende literatur- und kulturwissenschaftliche Monographien veröffentlicht; die Bände richten sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, an Studierende und an ein an der Verbindung von Natur- und Literaturwissenschaften interessiertes Publikum.