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So langsam ruckelt es sich zurecht. Aber es war gar nicht so einfach. Erste Schwierigkeit: wir leben zuhause mit antiken Möbeln. Eigentlich eine schöne Sache, finde ich, Möbel mit Geschichte – aber mein Sekretär wurde konzipiert für handschriftliche Briefe, nicht für Bildschirm, Laptop, Tastatur und Maus.
Dafür ist er nämlich im Grunde zu klein.
Aber mit einigen Kompromissen geht es dann doch, wenn auch die Kabel quer über den Arbeitsplatz hängen. Ich habe gelesen, dass man seinen Rhythmus finden muss, sich Rituale auch zu Hause schaffen soll, ähnlich eben wie der Gang zur Teeküche (bzw. zum Kaffeeautomaten) im Büro. Okay, daran arbeite ich noch. Ab und zu aufstehen ist auf jeden Fall gut, um dann eben Tee zu kochen oder sich ein Glas Wasser zu holen. Man muss in Bewegung bleiben!
Seltsam wirkt auf jeden Fall die Stille. Normalerweise sind wir zu sechst im Büro, da wird telefoniert, geskypt, geredet. Hier ist es ja selbst auf den Straßen so ruhig, als wäre es früh am Sonntagmorgen. Und das ist ja auch das, was wirklich fehlt: die Kolleginnen und Kollegen. Miteinander diskutieren, Fragen stellen, Antworten geben, sich austauschen, vor allem aber: Lachen! Gottseidank passiert es immer wieder, dass wir zusammen einfach Spaß haben, dass wir auch manchmal in ganz und gar unseriöse Lachanfälle ausbrechen. Und das vermisse ich sehr. Bei Skype und in Telkos ist man doch meist recht nüchtern unterwegs.
An einigen Stellen hakt es noch. Andere Programmversionen, Wechsel zwischen verschiedenen Arbeitsebenen, da fehlt plötzlich die Hausschrift in den Anzeigen und immer mal wieder muss man sich schnell was kopieren, ablegen, improvisieren. Aber Kundenanfragen kann man auch gut von hier beantworten und so langsam legen sich die größten Schwierigkeiten. Jeden Tag um 10 Uhr kommen wir (virtuell) über "Teams" zusammen und besprechen, was anliegt und tauschen Ideen aus. Das Wichtigste aber ist: alle sind gesund! Und ich freue mich schon sehr, irgendwann in der gewohnten Arbeitsumgebung mit vertrauten Gesichtern zu sitzen. Ganz klar: das wird dann gefeiert, am besten: mit lautem Lachen!