Die Gottesfrage berührt die Grundfragen des Menschen, wie etwa die Fragen nach tragfähiger Gotteserkenntnis sowie nach Ursprung, Ziel und Sinn des Lebens.
Matthias Haudel erörtert den christlichen Gottesbegriff im Kontext von Religion, Philosophie und Naturwissenschaft und entfaltet das Verständnis der Trinität in seiner Bedeutung für alle Bereiche der Theologie.
So führt er zugleich in die Grundlagen von Theologie und Dogmatik sowie in deren zentrale Gegenstände ein. Während es fundamentaltheologisch um die Möglichkeiten der Gotteserkenntnis geht, zeigt die dogmatische Entfaltung die Relevanz von Gottes Wesen und Handeln für die einzelnen theologischen Lehrstücke: z.B. für die Lehren von der Schöpfung, vom Glauben, vom Menschen, vom Heil, von der Kirche oder der christlichen Weltverantwortung. Das geschieht im Dialog mit anderen Religionen und Weltanschauungen sowie mit der Naturwissenschaft. Die Ausführungen beruhen auf einem dogmen- und theologiegeschichtlichen Überblick in philosophischer, religiöser und ökumenischer Weite, der bis zu den heutigen Konzeptionen reicht und sich den Herausforderungen der Moderne stellt.
Weder kirchliche Verkündigung noch religionspädagogische Vermittlung können auf die Verankerung in der Gotteslehre verzichten, wenn sie die theologischen Gegenstände angemessen vermitteln wollen und den Dialog mit anderen Religionen und Weltanschauungen suchen.
Matthias Haudel trägt zur Befähigung für diese Aufgaben bei, indem er die Bedeutung der Trinitätslehre für Theologie, Kirche und Welt erschließt. In interdisziplinärer Orientierung zeigt er die Übereinstimmung von Glaubens- und Wirklichkeitserfahrung, so dass zugleich Hilfestellung für die lebensweltlichen Herausforderungen in der Praxis geboten wird.
Deshalb ist das Buch hilfreich für Studierende und Lehrende, für die in der pfarramtlichen und religionspädagogischen Praxis Tätigen sowie für alle an den Grundfragen des Glaubens Interessierten. Denn es gibt verständlich einen tiefgehenden Einblick in die wichtigsten Grundlagen und Fragen des Glaubens.
- Deutsches Pfarrerblatt - Heft 4/2017: »Die ›Gotteslehre‹ von Matthias Haudel. Antworten auf die Herausforderungen des Glaubens und des Lebens« von Martin Bock
- AfeT-Rezension: »Gotteslehre« von Matthias Haudel
- Ergänzend wird empfohlen: »Theologie und Naturwissenschaft. Zur Überwindung von Vorurteilen und zu ganzheitlicher Wirklichkeitserkenntnis« von Matthias Haudel
»Aufgrund seiner offensichtlichen Stärken ist Haudels »Gotteslehre« uneingeschränkt zu empfehlen, denn hier findet sich auf knapp 300 Seiten ein sehr kompetentes, lehrreiches und zugleich dem biblischen Zeugnis verpflichtetes Lehrwerk.« Viktor Martens, Europäische Theologische Zeitschrift 26 Heft 2 »Angesichts der Betonung der Dreieinigkeit als Ausgangsposition für die Gotteslehre und für des Menschen Selbst- und Weltverständnis gibt es kaum ein Lehrbuch, das so stark die Grundüberzeugungen seit der frühen Kirche und der dort entwickelten Trinitätslehre hervorhebt, würdigt, lediglich moderat modifiziert und fördert, wie dieses Lehrbuch.« Berthold Schwarz, Arbeitskreis für evangelikale Theologie 01.05.2017 „Angesichts einer Welt, die in der Gegenwart so greifbar und erfahrbar aus den Fugen ist, kann eine trinitarische Gotteslehre, wie sie Haudel vorgelegt hat, nicht nur ein in hohem Maße nützlicher theoretischer, sondern auch ein praktischer Beitrag sein, evangelische Theologie und Kirche wieder vom Innersten des Glaubens aus sprachfähiger für die Nöte und die Heilung der Schöpfung Gottes werden zu lassen. Ein für das Reformationsjubiläum 2017 kaum zu unterschätzender Beitrag!« Martin Bock, Deutsches Pfarrerblatt 04/2017 »Dem engagierten Leser wird das Studium der »Gotteslehre« Freude machen für verantwortliches Reden vom dreieinen Gott in Verkündigung, Unterweisung, theologischem und interdisziplinären Diskurs angesichts der Frage nach Gott als Grundfrage menschlichen Lebens.« Michael Plathow, Theologische Literaturzeitung 06/2016 »Zweifellos präsentiert der Band eine enorme Fülle wertvollen Wissens und theologischer Verknüpfungen.« Michael Weinrich, zeitzeichen 01/2016
Antworten auf die grundlegenden Glaubensfragen
Mit seiner „Gotteslehre“ erschließt Matthias Haudel nicht nur tiefgreifende Antworten auf die Fragen nach der Existenz und dem Wesen Gottes, sondern auch weitreichende Antworten auf nahezu alle Fragen des Glaubens. Dem Untertitel des Buches wird so umfassend entsprochen: „Die Bedeutung der Trinitätslehre für Theologie, Kirche und Welt“. Deshalb ist das Buch nicht nur Studierenden und Lehrenden zu empfehlen, sondern allen, die sich für die Erkenntnis Gottes und die umfassende Bedeutung des Glaubens interessieren. Hier hat man wirklich alles in einem Band.
Im Horizont der gesamten Kirchen- und Philosophiegeschichte sowie in ökumenischer, interreligiöser und interdisziplinärer Weite wird der christliche Gottesbegriff in seiner Bedeutung für alle Glaubens- und Lebensbereiche entfaltet. Das geschieht zuweilen in komprimierter, aber immer in allgemeinverständlicher Form. So erschließt sich nicht nur das Wesen des dreieinigen Gottes in einer erstaunlichen Tiefe, sondern zugleich das Wesen des Menschen als Ebenbild Gottes. Hinsichtlich der Bedeutung dieser Einsichten für das Glaubens- und Kirchenverständnis sowie für alle Lebensbereiche seien hier nur einige wenige Beispiele aus der Fülle der Themen des Buches genannt. Allein das X. Kapitel über die drei Artikel des Glaubensbekenntnisses enthält unter anderem folgende Themen: Im Blick auf Gott den Schöpfer wird etwa das Verhältnis von „Theologie und Naturwissenschaft“ erörtert, was die Einheit von Glaubens- und Wirklichkeitserfahrung ermöglicht (vertiefend siehe dazu Haudels Buch „Theologie und Naturwissenschaft“). Zu den Fragen, die sich mit Gott dem Erlöser verbinden, erfolgen aufschlussreiche Darlegungen etwa zur Kreuzestheologie, zur Auferstehung, zur Theodizee-Frage nach der Gerechtigkeit Gottes angesichts des Leids in der Welt, zum Opfer- und Sühneverständnis, zu Glaube und Prädestination, zu Ethik und Weltverantwortung und vielem mehr. In Bezug auf Gott den Vollender werden unter anderem existenziell bedeutungsvolle Einsichten über die Zukunft von Mensch und Kosmos sowie über die vielfältigen Aspekte von Tod und ewigem Leben vermittelt.
So ermöglicht das Buch nicht nur einen tiefen Einblick in das Gottesverständnis und dessen Bedeutung für alle Bereiche von Theologie, Kirche, Glauben, Leben und Welt, sondern es bietet auch vielfältige existenzielle Orientierung. Neben Studierenden und Lehrenden aller Konfessionen erweist es sich deshalb für alle als hilfreich, die nach solcher Orientierung und nach einem umfassenden Verständnis des Glaubens suchen.
Tiefgreifend und weitreichend
Die „Gotteslehre“ von Matthias Haudel ist meines Erachtens in verschiedener Hinsicht hilfreich und weiterführend. Sie gibt nicht nur einen tiefgreifenden Einblick in das Verständnis des dreieinigen Gottes und dessen aktuelle Bedeutung, sondern umfasst auch die gesamte Kirchengeschichte bis heute. Außerdem zeigt sie die Bedeutung der Trinität für die maßgeblichen Fragen des Glaubens. Schlägt man das Inhaltsverzeichnis auf, weiß man, warum der Untertitel lautet: „Die Bedeutung der Trinitätslehre für Theologie, Kirche und Welt.“ Das Inhaltsverzeichnis ist sehr detailliert, man kann sich unmittelbar in eines der vielen Themen einlesen. Es ist eine kleine Dogmatik, kann man sagen.
Es geht zunächst um die Entstehung der Trinitätslehre, und besonders darum, wie sie zu verstehen ist. Man bekommt Einsicht in das Geheimnis des dreieinigen Gottes und erfährt, was es für Glauben und Leben bedeutet. Das gilt auch für das Wesen des Menschen, was im Abschnitt über seine Gottebenbildlichkeit nachzulesen ist. Es findet eine durchgehende Auseinandersetzung mit der Philosophiegeschichte statt, zum Beispiel in den Abschnitten zu den Gottesbeweisen oder zur Religionskritik.
Das ausführliche zehnte Kapitel widmet sich den drei Artikeln des Glaubensbekenntnisses und zeigt besonders in diesem Zusammenhang die weitreichende Bedeutung der Trinitätslehre. Beispiele: Die Ausführungen zum Ersten Artikel (Gott, der Schöpfer) enthalten u.a. eine aktuelle Erörterung des Verhältnisses von „Theologie und Naturwissenschaft“. Besonders in solchen interdisziplinären Abschnitten geht es um das Übereinstimmen von Glaubens- und Wirklichkeitserfahrung, weshalb auch Antworten auf die Herausforderungen in der Lebenspraxis geboten werden. Beim Zweiten Artikel (Gott, der Erlöser) kommen z.B. die Kreuzestheologie, die Theodizee-Frage nach der Gerechtigkeit Gottes angesichts des Leids in der Welt, das Verhältnis von Glaube und Prädestination oder die Weltverantwortung zur Sprache. Beim Dritten Artikel (Gott, der Vollender) werden Themen wie Kirchenverständnis oder Tod und ewiges Leben behandelt. Den Abschluss bilden Kapitel zur ökumenischen und interreligiösen Bedeutung der Trinitätslehre. Die ökumenische Ausrichtung durchzieht letztlich den ganzen Band.
Manche Abschnitte sind zuweilen kompakt, aber das ist wohl der Fülle des Materials geschuldet. Für ein Lehrbuch (Seminarbegleitung, Examensvorbereitung) ist das sicherlich sinnvoll. Hilfreich sind auch die grau unterlegten, thesenartigen und zusammenfassenden Texte zu Beginn der Abschnitte sowie Literaturempfehlungen am Ende der Abschnitte. Dazu kommen Personen-, Sach- und Bibelstellenregister.
Aufgrund der weitgefächerten Inhalte ist der Band meines Erachtens auch über das Thema „Gotteslehre“ hinaus für das Studium und die Examensvorbereitung hilfreich, und auch für die eigene Glaubensorientierung.
Die Sprache des Buches ist weitgehend sehr gut verständlich, es werden keine Sprachenkenntnisse vorausgesetzt. Weil das Buch nachvollziehbar Aufschluss über den christlichen Gottesbegriff und dessen Bedeutung gibt und einen tiefgreifenden Einblick in die Grundfragen des Glaubens gewährt, ist es sicherlich auch für Zielgruppen über die Studierenden und Lehrenden hinaus interessant und weiterführend.
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- Matthias Haudel
- Dr. theol. Matthias Haudel lehrt als Professor für Systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster und hat einen Lehrauftrag für Systematische Theologie an der Universität Bielefeld. Für sein Werk "Die Selbsterschließung des dreieinigen Gottes" erhielt er als erster Theologe zum zweiten Mal den Theologie- und Ökumenepreis der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg. Der Preis für hervorragende wissenschaftliche Arbeit auf dem...
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