Wege aus der Angst: ein Fazit

Das Leben ist ein Abenteuer. Es steckt voller Überraschungen, und es birgt auch Gefahren. Wir können unser Leben als Geschenk annehmen und uns über all das freuen, was es für uns bereithält. Aber wir können es nicht planen und kontrollieren oder gar ordnungsgemäß und mehr oder weniger erfolgreich zu Ende bringen. Auch dass wir ständig Gefahr laufen, uns im Leben zu verirren, gehört zu diesem Abenteuer. Aber ebenso, dass wir in der Lage sind, unsere Irrtümer zu erkennen und zu jedem Zeitpunkt unseres Lebens wiederzuentdecken, was wir unterwegs verloren haben. Und wenn wir das wollen, ist es auch möglich, unser bisheriges Denken, Fühlen und Handeln zu verändern. Sogar sehr grundsätzlich, auch viel tiefreichender und nachhaltiger als wir uns das auf der Grundlage unserer bisherigen Vorstellungen zuzugestehen bereit waren.

Ich wünsche mir, Sie hätten Lust, es einfach mal auszuprobieren. Es ist ganz leicht, und Sie müssen sich dabei auch überhaupt nicht anstrengen. Sobald Sie diese letzten Zeilen gelesen haben, könnten Sie versuchen, künftig etwas liebevoller mit sich selbst umzugehen. Liebevoll zu sich selbst zu sein, ist doch nicht so schwer. Und damit müssen Sie auch nicht warten, bis alle anderen das ebenfalls tun. Fangen Sie einfach mal an. Zum Beispiel, indem Sie nichts mehr essen, was ihnen nicht guttut. Auch nicht auf eine Art und Weise, die sie als lieblos gegenüber sich selbst empfinden – an hässlichen Orten, mit unangenehmen Gefühlen, unter Zeitdruck oder aus anderen Gründen freudlos. Womöglich gar mit einem schlechten Gewissen, weil Sie etwas essen, das unter für Sie inakzeptablen Bedingungen produziert worden ist. Das wäre alles lieblos, und es bekommt Ihnen ja auch nicht. Bemerken werden Sie diesen Unterschied aber erst dann, wenn Sie es   ausprobieren.

Das Gleiche gilt freilich ganz genauso für die geistige Nahrung, die Sie zu sich nehmen. Was müssen Sie sich tagtäglich nicht alles anhören und anschauen, wenn Sie wieder einmal vergessen haben, etwas liebevoller mit sich umzugehen. Schalten Sie den Fernsehapparat, das Radio, Ihre digitalen Geräte doch einfach mal ab. Es zwingt Sie doch niemand dazu, sich all das dort Präsentierte anzuschauen und anzuhören. Und es ist doch auch recht lieblos, das eigene Hirn mit all diesen Unterhaltungssendungen, Krimis, Dauerberieselungen und all dem zu beschäftigen, worüber Sie sich dann anschließend womöglich auch noch ärgern. Schalten Sie das doch einfach mal alles ab. Sie werden sich wundern, wie viel Zeit Sie plötzlich für sich selbst, für Ihre Liebsten, für Ihre Freunde und Bekannten haben. Mit denen können Sie sich dann auch darüber austauschen, wie gut es Ihnen geht, seitdem Sie damit begonnen haben, etwas liebevoller mit sich selbst umzugehen. Dabei werden Sie auch bemerken, wie viele andere Gelegenheiten es noch gibt, um etwas liebevoller zu sich selbst zu sein.

Es mag Sie anfangs erstaunen, aber es lässt sich gar nicht verhindern, dass Sie dann auch liebevoller mit anderen Menschen umzugehen beginnen, sogar mit Tieren und Pflanzen, mit der Natur und allem, was Sie umgibt. Weil Sie sich selbst verwandelt haben, verwandeln Sie nun die Welt – mit Freude und Leichtigkeit. Für angstmachende Vorstellungen ist dann einfach kein Platz mehr in Ihrem Gehirn.
Das ist es, was ich Ihnen wünsche.

 

Im September erschien Gerald Hüthers neues Buch »Wege aus der Angst. Über die Kunst, die Unvorhersehbarkeit des Lebens

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