»Kristallhart gegenüber allen Feinden«
Die DDR-Staatsanwaltschaft und das MfS im politischen Strafprozess
Für die Steuerung politischer Strafprozesse war in der DDR außer der Staatssicherheit auch die Staatsanwaltschaft verantwortlich. Staatsanwälte sicherten die Ermittlungsergebnisse der MfS-Untersuchungsabteilungen im Zuge der Anklageerhebung formal-juristisch ab. Ihrer gesetzlichen Rolle als »Hüterin des Rechts« kam die Staatsanwaltschaft in diesen Verfahren allerdings nur mit deutlichen Abstrichen nach. Die vorliegende Untersuchung zeigt anhand neuer Fall- und Aktenanalysen, dass das Mit- und Nebeneinander beider Institutionen über die Jahre variierte und dass die gesetzliche Rolle der Staatsanwaltschaft zu einer verstärkten formalen Rechtsförmigkeit in MfS-Verfahren beigetragen hat. Insbesondere detaillierte Textvergleiche zwischen MfS-Ermittlungsberichten und Anklageschriften machen die politische Strafjustiz als äußerlich regelorientiertes, im MfS geheimpolizeilich, politisch und rechtlich vorselektiertes sowie von Staatsanwälten juristisch und rechtsideologisch nachpräpariertes machtpolitisches Sanktionsinstrument der SED-Herrschaft deutlich.
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- Christian Booß
- Dr. Christian Booß war Projektkoordinator im Forschungsbereich des Stasi-Unterlagen-Archivs. Er lebt als freier Autor in Berlin.
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- Sebastian Richter
- Dr. Sebastian Richter war Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich des Stasi-Unterlagen-Archiv. Er leitet die Außenstelle des Stasi-Unterlagen-Archivs in Frankfurt (Oder).
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- Roger Engelmann (Hg.),
- Thomas Großbölting (Hg.),
- Hermann Wentker (Hg.)
- Lukasz Kaminski (Hg.),
- Krzysztof Persak (Hg.),
- Jens Gieseke (Hg.)
- Lutz Niethammer (Hg.),
- Roger Engelmann (Hg.)
- Daniela Münkel (Hg.),
- Ronny Heidenreich (Hg.),
- Martin Stief (Hg.)
- Daniela Münkel (Hg.),
- Ronny Heidenreich (Hg.),
- Martin Stief (Hg.)
- Henning Haselmann,
- Francis Hennerici,
- Peter Jitschin,
- Günter Laser,
- Sabine Lösch