- Zur Website der Autorin: Anja Thürnau – Institut für systemischen Kinderschutz
- Podcast Erdbeerfrösche und Teppichäpfel: Systemischer Kinderschutz. Ein Interview mit Anja Thürnau
- Zur SYKK®-Weiterbildung
- Kinderschutz in Niedersachsen: Lesetipp »Systemischer Kinderschutzkompass«
- Familienpolitische Informationen 02/2024: Anja Thürnau im Gespräch über ihr Methodenhandbuch »Systemischer Kinderschutzkompass« (S. 2-8)
- socialnet Rezensionen: Rezension zu »Systemischer Kinderschutzkompass«
- Systemischer Kinderschutz Podcast – Anja Thürnau – Institut für systemischen Kinderschutz (SYKK®)
»Deshalb ist es besonders zu würdigen, dass Anja Thürnau mit ihrem Kinderschutzkompass ein wissenschaftlich fundiertes, informatives, an der Praxis orientiertes Grundlagenwerk verfasst hat, welches allen pädagogischen Fachkräften von großem Nutzen sein kann. Die Mühe beim Durcharbeiten und Reflektieren beim Lesen wird damit belohnt, dass man anschließend einen zuverlässig funktionierenden Kompass in der Hand hält, der einem die notwendige Orientierung gibt um sicher durch das komplexe Arbeitsfeld ‚Kinderschutz‘ navigieren zu können. […] So ist meine Empfehlung, dass der ›Systemische Kinderschutzkompass‹ von Anja Thürnau zu einer Grundlagenlektüre für alle pädagogische Berufe – möglichst schon in der Ausbildung – werden sollte.«
Prof. Dr. Margret Gröne, socialnet Rezensionen, 02.08.2024
»Sehr hilfreich sind die genauen Methodenbeschreibungen beispielsweise von Genogramm-Arbeit oder der Reflecting Team-Methode sowie die guten Tipps zur Selbstfürsorge in einem konfliktträchtigen und nicht selten belastenden Arbeitsfeld. Das Buch ist eine wertvolle Fundgrube und zugleich Inspiration für alle, die Verantwortung im Kinderschutz tragen.«
Prof. Dr. Jörg Maywald, frühe Kindheit (02/2024)
»Das Praxisbuch ist leicht verständlich geschrieben, übersichtlich grafisch gestaltet und mit zahlreichen Fallbeispielen aus der Kinderschutzpraxis unterfüttert. Mit Fragen und Aufgaben zur (Selbst-)reflexion und Übungen gibt es Denk- und Handlungsimpulse und einen Anreiz für Perspektivenwechsel für alle Bereiche und Fachkräfte im Kinderschutz. Als Bonus stehen die Arbeitsmaterialien zum Herunterladen zur Verfügung.«
Christiane Hein, Kinderschutz in Niedersachsen
Eine Schatztruhe!!!
Anja Thürnaus Buch sollte eigentlich Systemische Kinderschutz-Schatztruhe heißen. Denn ihr ist mit diesem Werk ein Buch gelungen, in dem man wie in einer Schatztruhe stöbert und schmökert. Das Buch ist dabei wirklich allumfassend. Wer es ganz ließt ist danach wirklich gut informiert und hat Informationen, die alle Ebenen umfassen: Die des Verstehen des Problems mit all seinen vielschichtigen Ebenen und die zu Lösungen auf allen vielschichtigen Ebenen. Man kann das Buch jedoch ebensogut wie ein Schatzsucher lesen. Mal hier ein Kapitel, mal da. Durch die übersichtliche Aufmachung findet man sehr schnell die Themen, über die man sich informieren möchte und kann es - sogar an einem vollen Tag in der Praxis - mal eben rausnehmen, wenn man für einen Klienten in fünf Minuten etwas nachschlagen möchte (und man findet in genau den fünf Minuten, liest die Seiten begeistert, versteht es und kann es wiedergeben).
Wobei wir bei dem nächsten Punkt wären, der Anja Thürnaus Buch wirklich besonders macht. Es ist so gestaltet, dass es jedes Mmal eine Freude ist, es in die Hand zu nehmen. Die kleinen Graphiken sorgen dafür, dass das geschriebene verständlich wird und sich im Gehirn verankert. Sie schmücken das Buch wie kleine Erinnerungshilfen, sie helfen die zentralen Botschaften zu verdeutlichen und sind lebendiger und schöner als man es von Fachbüchern gewohnt ist. Es ist ein bisschen so, als ob das Buch in direktem Kontakt zu den Sinnen der LeserInnen geht, wodurch das Lesen einfach mehr Spaß macht.
Die Freude am Lesen wird auch durch Anja Thürnaus lebendige und verständliche Sprache ermöglicht. Anja schreibt als würde sie vor einem sitzen und das Thema erklären. Dadurch versteht man was man liest, einzelne Sätze bleiben hängen und es macht Freude - was hilfreich ist, wenn man das Buch an den Abenden nach der Arbeit ließt wie so viele von uns! Besonders schön sind auch die vielen wirklich schönen Zitate, sie lassen erneut das Gefühl einer Schnitzeljagt entstehen. Sie inspirieren und geben das Gefühl, dass die Autorin die LeserInnen wirklich beschenken möchte!
Beeindruckt hat mich außerdem in welcher Tiefe Frau Thürnau die Rolle der Traumata, Epigenetik etc. berücksichtigt und erklärt und wie sie die Rolle moderner traumatherapeutischer Methoden und des Körpers heraushebt. Man versteht, warum das Thema Kinderschutz so viele Ebenen hat, man versteht wie ein optimaler Kinderschutz aussehen kann.
Ich wünsche diesem Buch viel Erfolg! Dass es eins der großen Werke zum Kinderschutz wird und die dargestellten Lösungswege in die Praxis Einzug halten.
Und für Sie: klare Leseempfehlung, vor allem für die mit wenig Zeit: dieses Buch liest man auch in den fünf Minuten Pausen mit Freude und Erkenntnis!
Leichtigkeit, Zuversicht und Humor - auch, oder besonders beim Thema „Kinderschutz“
Schon mit einem Blick auf das Inhaltsverzeichnis von Anja Thürnaus Buch „Systemischer Kinderschutzkompass“ wird klar, dass hier die vielfältigen Facetten, Herausforderungen und Möglichkeiten des Kinderschutzes intensiv beleuchtet werden und zahlreiche Denk-und Handlungsimpulse gegeben werden.
Ich spüre sofort, dass hier eine erfahrene pädagogische Kinderschutzfachkraft mit viel Herz für Kinder ihr umfangreiches Wissen weitergibt. So beginnt z.B. Frau Thürnau das 2. Kapitel mit einem Plädoyer für den Kinderschutz und beschreibt ihre Grundhaltung in ihrem Buch: „Der Schutz von Kindern ist anderen wichtigen Themen übergeordnet und hat allerhöchste Priorität.“ Ich bin beeindruckt, wie Anja Thürnau sich für den Kinderschutz mit vollem Herzblut einsetzt.
Die Herausforderungen an den Kinderschutz sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Um diese zu meistern, benötigen pädagogischen Fachkräfte neue Impulse, die in diesem Buch zahlreich zu finden sind.
In den unterschiedlichen Kompass-Kapiteln (Problem-, Lösungs-, Haltungs-,
Methoden-, Entscheidungs-, Beratungs-, Impuls- und Resilienzkompass) werden mit praktischen Beispielen und Übungen immer wieder Impulse gegeben, um ein besseres Verstehen von schwierigen Familiensystemen zu entwickeln und Situationen ganzheitlich zu betrachten.
Meine persönlichen Kompass-Favoriten sind der Lösungskompass (Kapitel 6) und Resilienzkompass (Kapitel 12). Im Lösungskompass werden die Big-Five-Lösungsblockaden Selbstvorwürfe, Fremdvorwürfe, Erwartungen, Altersregression und Loyalitäten erklärt und deren Transformation beschrieben. Ein ganz wichtiges Kapitel!
Das Kapitel „Resilienzkompass– Selbstfürsorge im Kinderschutz beginnt mit einem herzerfrischendem „Ein Hoch auf uns!“ und einer dezidierten Anleitung, sich selbst auf die Schulter zu klopfen. Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Selbstwert als wichtigen Schutzfaktor für die psychische Widerstandskraft in Form von wirksamer Selbstfürsorge mit PEP.
Ich wünsche dem Buch ganz viele Leser:innen, die sich von der Haltung von Leichtigkeit, Zuversicht und einer guten Prise Humor von Anja Thürnau anstecken lassen und so gestärkt, den Kinderschutz auch zu ihrer höchsten Priorität machen.
Ein hervorragendes Kompendium, mit viel Sachverstand und Können geschrieben.
Ein wirklich umfangreiches Buch! Dabei absolut praxisorientiert und nicht nur die Betrachtungen und Herangehensweisen sind systemisch orientiert, auch die vorgestellten Verfahren und die Methoden sind systemisch orientiert. So sind die Ideen und Handlungsimpulse nicht nur für die Arbeit im Kontext des Kinderschutzes einsetzbar. Wer z.B. mit Konfliktparteien arbeitet findet hier auch Anregungen und praxisorientierte Vorschläge für die Beratung. Durch ein farbiges Markiersystem der Seiten als Navigationshilfe findet man sich sehr schnell zurecht in den jeweiligen Kapiteln. Der strukturierte Aufbau und die ansprechende Gestaltung machen es einem leicht, das Buch nicht nur am Stück zu lesen, sondern anhand des Inhaltsverzeichnisses es tatsächlich wie einen Kompass zu nutzen. So kann man sich auch kurz vor einer Beratung noch schnell mit Input versorgen. Ein hervorragendes Kompendium, mit viel Sachverstand und Können geschrieben. Man merkt, dass die Autorin genau weiß, wovon sie schreibt.
Beleuchtet alle Facetten im Bereich Kinderschutz
Anja Thürnaus Buch lässt kein Thema, welches für den Bereich Kinderschutz von Bedeutung ist, unbehandelt. Es ist ein großer Gewinn für Mitarbeiter*innen in allen Bereichen, in denen Kinder und Jugendliche zu finden sind.
Insbesondere der ausdrückliche Hinweis, dass sich jede Fachkraft als Kinderschutzkraft verstehen sollte verdeutlicht, dass wir alle als Verantwortungsgemeinschaft kooperativ die Verantwortung dafür tragen, Schaden von Kindern und Jugendlichen abzuwenden.
Die systemische Betrachtungsweise lässt keine Facette zur Einschätzung der Situationen aus. Insbesondere die praktischen Beispiele und Übungen zielen darauf ab ein besseres Fallverstehen zu entwickeln und Situationen ganzheitlich zu behandeln ohne die eigene Wirkung und die Auswirkung des Handelns aus dem Blick zu verlieren.
Ganz besonders hervorzuheben ist der Hinweis, wie wichtig Rollenklarheit innerhalb des Kinderschutzes ist. Fehlerfreundlich wird verdeutlicht, welche Schieflagen entstehen können und welche Folgen das haben kann, wenn die Akteure sich ihrer Position und den damit verbundenen Aufgaben und Verantwortung nicht bewusst sind.
Die Methodenvielfalt und der Schreibstil machen das Lesen leicht. Die Kapitel sind nach Schwerpunkten sortiert, so dass sich Informationen zu spezifischen Themen im Alltag leicht finden lassen. Darüber hinaus festigen die Aufgaben in den Kapiteln zu den Schwerpunkten das Wissen und die eigene Reflexionsfähigkeit wird sogleich geschult. Es werden viele Instrumente geboten, die es erlauben die eigene Haltung zu hinterfragen und Abstimmungen vorzunehmen.
Impulse für die Kinderschutzpraxis
Um es zu Beginn vorweg zu nehmen: Das Buch liefert genau das, was es im Titel verspricht, nämlich Impulse für die Kinderschutzpraxis. Impulse, die in bester systemischer Tradition durchaus an einigen Stellen herausfordern und irritieren sowie in einigen Ausführungen Vor- und Fachwissen voraussetzen.
Thürnau schreibt ihren Kompass als erfahrene pädagogische Kinderschutzfachkraft für andere Praktiker*innen und möchte dabei als systemische Therapeutin den systemischen Ansatz in die Arbeit mit potentiell gewaltbelasteten Kindern hineintragen.
Nach einer kurzen Einführung plädiert sie für einen Perspektivwechsel: Meistens sprechen Fachkräfte von dem „belastenden Spannungsfeld“ im Kinderschutz – die Autorin dagegen spricht von einem „spannenden Feld“, das für die Mitarbeitenden vor allem eine sinnstiftende Tätigkeit darstellen kann (Kapitel 2). Das Folgekapitel nimmt Abgrenzungen zwischen intervenierenden, präventiven und inklusiven Kinderschutz vor und ist vom kinderrechtsbasierten Kinderschutz nach Maywald inspiriert. Im vierten Kapitel setzt sich Thürnau gelungen und im Rückgriff auf Fallbeispiele mit der transgenerationalen Weitergabe von Traumata und Bindungsmustern auseinander und fokussiert gelungen die Herausforderungen in der (Kinderschutz)arbeit mit Kindern psychisch kranker Eltern. Im Anschluss daran macht sie auf falsch verstandene Loyalitäten und Verstrickungen des Helfersystems aufmerksam und illustriert dies am Beispiel des Missbrauchskomplexes von Lügde (Kapitel 5). Das sechste Kapitel stellt das „professionelle Sehen der betroffenen Kinder“ in den Mittelpunkt und spricht sich für das Ernstnehmen „somatischer Marker“ (= Bauchgefühl) aus. Anhand eindringlicher Praxisbeispiele beleuchtet die Autorin die Bedeutung von Beobachtungs- und Wissensweitergabe sowie des konsequenten „Dranbleibens“ an den Familien. Im siebten Kapitel fokussiert sie die systemischen Paradigmen für den Kinderschutz. Für die lesende Person kann an dieser Stelle die grundsätzliche systemische Allparteilichkeit und Neutralität im Kinderschutz eine Herausforderung und/oder Irritation sein, wobei Thürnau an späterer Stelle verdeutlicht, dass mitunter ein Wechsel in die „Fachkraft als Anwältin des Kindes“-Rolle erforderlich ist.
Für viele neue, aber auch erfahrene Fachkräfte liefern insbesondere die Kapitel 8, 9 und 10 zum einen hilfreiche und schnell umsetzbare Methoden sowohl in der Gesprächsführung mit Kindern als auch mit ihren Angehörigen und zum anderen verschiedene, nachvollziehbar erklärte psycho-soziale Diagnostikinstrumente (z.B. Kinderschutzbrille und -kompass) bei der Einschätzung der Gefährdungslage.
Das Kapitel 11 thematisiert die Notwendigkeit von systemischen Schutzprozessen statt starrer Schutzkonzepte und schlägt die Etablierung von Kinderschutzlots*innen vor, die in der jeweiligen Einrichtung den Kinderschutz „weiterentwickeln und verbessern“. Abgerundet wird das Buch durch ein Kapitel mit konkreten Übungen zur Selbstfürsorge im Kinderschutz sowie einem persönlich gehaltenen Schlusswort.
Insgesamt ist Thürnau ein inspirierendes und von langjährigen Erfahrungen getragenes Buch gelungen, das sich nicht nur durch die direkte Ansprache des Lesers und der Leserin, sondern auch durch die manchmal provokanten Perspektivwechsel von anderen Fachbüchern unterscheidet.
Souveränität und Handlungssicherheit im Kinderschutz
Das Thema Kinderschutz bewegt die handelnde Akteurinnen und Akteure in der Kinder- und Jugendhilfe aktuell mehr denn je. Die Anforderungen an den Kinderschutz sind nicht nur das Inkrafttreten des KJSG im Sommer 2021, sondern auch durch Erwartungen der Gesellschaft gestiegen. Die pädagogischen Fachkräfte in der öffentlichen und freien Jugendhilfe brauchen fortlaufend neue Impulse und Fachliteratur, um den Herausforderungen im Kinderschutz begegnen zu können. Anja Thürnau hat bereits umfangreiche Fachliteratur herausgegeben, welche den pädagogischen Fachkräfte in ihrer täglichen Arbeit Sicherheit, Struktur und neue Denkansätze vermittelt hat. Gerade im Kinderschutz ist eine gewisse Souveränität und Handlungssicherheit von großer Bedeutung.
Die Kurzbeschreibung des Buches „Systemischer Kinderschutzkompass – Denk- und Handlungsimpulse für die Praxis“ klingt vielversprechend und macht neugierig auf mehr. Gerade neue Impulse für die Praxis sind hilfreich, damit die blinden Flecken erkannt werden.
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- Anja Thürnau
- Anja Thürnau ist Diplom-Sozialpädagogin und staatlich anerkannte Erzieherin, Fachberaterin im Kinderschutz (InsoFa) und Koordinatorin des Netzwerks HiKip – Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern im Landkreis Hildesheim. Sie ist als systemische Therapeutin (SG) sowie systemische Supervisorin (SG) in freier Praxis tätig und gibt Fortbildungen im Kontext systemischer Kinderschutz. Dabei greift sie auf ihre langjährigen Erfahrungen in Arbeitskontexten der Kinder- und Jugendhilfe und im...
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