Zum Tode von Dietrich Ritschl

Wir trauern um unseren Autor Prof. Dietrich Ritschl-Courvoisier, PhD., D.D., Dr. h.c. mult., der am 11. Januar 2018 im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Wir möchten allen Angehörigen und Trauernden unser Mitgefühl aussprechen.

Dietrich Ritschl wurde nach seinem Theologiestudium und Vikariat Auslandspfarrer der deutschen Gemeinde in Schottland, wo er mit intensiver Predigt- und Seelsorgearbeit ein neues Zusammenwachsen der zweitausend schottischen Gemeindemitglieder sorgte. In dieser Zeit wurde Ritschl die Predigt in ihrer theologischen Bedeutung und als Verbindung zwischen Mensch und Theologie bewusst, die seinen späteren Werdegang mitbestimmt hat.

Einem Ruf auf eine Professur für systematische Theologie folgend ging Ritschl nach Pittsburgh und lehrte im Anschluss am Union Theology Seminary in New York. In dieser Zeit intensivierte Ritschl sein politisches und ökumenisch-friedensethisches Engagement. Während seiner Teilnahme an der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung lernte er auch Martin Luther King persönlich kennen.

1970 – mitten in der Studentenrevolution – kehrte Ritschl nach Deutschland an die Universität Mainz zurück. In diesem spannungsgeladenen Umfeld stellte er heraus, dass Theologie empirisch beim Menschen beginnt. Darüber hinaus intensivierte er sein ökumenisches Bestreben in der Kommission des Ökumenischen Rates der Kirchen für die Zusammenarbeit der Kirchen mit dem jüdischen Volk, wobei das Verhältnis zwischen Kirche und Israel stets ein wichtiges Thema für ihn war.

1983 erhielt Dietrich Ritschl einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Systematische Theologie an der Universität Heidelberg. Dort nutzte er die Verbindung des Instituts zu dem ökumenischen, internationalen und interdisziplinären Wohnheim als ökumenisches Projekt. Im Rahmen der Modernisierung machte Ritschl es zu einem Wohnheim für Studentinnen und Studenten mit interkonfessionellen und interreligiösem Austausch.

Auch über die Fachgrenzen hinweg setzte er sich für einen interdisziplinären Austausch ein, wobei er wesentlich zum Dialog mit der Medizin über medizinethische Fragen beigetragen hat.

Ritschl nutzte seine internationalen und ökumenischen Kontakte, nahm Gastprofessuren in Kanada, Australien, an der Gregoriana in Rom an und erhielt Ehrendoktorwürden der Theologischen Fakultäten in Budapest und in Basel.

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