Kim Christian Priemel, Professor für europäische Zeitgeschichte an der Universität Oslo, erhält den »Zeitgeschichte digital«-Preis 2020 für den Aufsatz »Stimmen im Kopf. Mithören und Mitmachen in den Nürnberger Prozessen (1945–1949)« in der Fachzeitschrift Zeithistorische Forschungen (02/2019).
Am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) wurde am Abend des 05. November 2020 zum vierten Mal der »Zeitgeschichte digital«-Preis verliehen. Der vom Verein der Freunde und Förderer des ZZF gestiftete Preis ging neben Kim Christian Priemel auch an den Historiker Gangolf Hübinger, Senior Fellow an der Europa-Universität Viadrina, für einen Text auf Docupedia über Max Weber und die Zeitgeschichte. Seit 2017 prämiert der Förderverein des ZZF alljährlich einen oder mehrere Texte, die auf den Online-Portalen von »Zeitgeschichte digital« veröffentlicht wurden. In diesem Jahr wurden zwölf Beiträge für den mit 500 Euro dotierten Preis nominiert.
Der Preis ist nach der Internet-Plattform des ZZF benannt, die unter anderem die vier am Institut entwickelten und redaktionell betreuten Online-Portale »Docupedia«, »Visual History«, »zeitgeschichte | online« und die »Zeithistorische Forschungen« vernetzt. Jährlich erscheinen dort zahlreiche Beiträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die zur Zeitgeschichte forschen. Mit dem Preis wird das Ziel verfolgt, dem Publizieren im Open Access zusätzliche Anerkennung zu verschaffen, und es werden Beiträge ausgezeichnet, denen es auf herausragende Weise gelingt, eine digitale Veröffentlichung mit einer überzeugenden Fragestellung und überraschende Forschungsergebnisse zu verbinden.
Der »Zeitgeschichte digital«-Preis ist die erste Auszeichnung in Deutschland, die sich dezidiert digitalen Publikationen in den Geschichtswissenschaften widmet. Bereits in den frühen 2000er-Jahren hat das ZZF be gonnen, Online-Portale zur zeithistorischen Forschung aufzubauen, um den offenen Zugang zu Informationen im Internet zu unterstützen.
Den prämierten Beitrag »Stimmen im Kopf. Mithören und Mitmachen in den Nürnberger Prozessen (1945–1949)« von Kim Christian Priemel (Zeithistorische Forschungen Heft 2, 2019) können Sie hier lesen.
Über den Preisträger
Professor Dr. Kai Christian Priemel studierte Neuere Geschichte, Öffentliches Recht und Englische Literatur an den Universitäten Freiburg und St. Andrews und promovierte 2007 an der Universität Freiburg mit einer Dissertation in Wirtschaftsgeschichte. Nach Stationen am Institut für Zeitgeschichte in München und an derEuropa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) war er Assistenzprofessor (2009–2016) und Dilthey-Stipendiat (2012–2016) an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach Abschluss der Habilitation mit einer Studie über die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse trat er 2016 eine Stelle als Associate Professor in Oslo an. Seit 2018 ist er Professor of Contemporary European History am Department of Archaeology, Conservation and History der Universität Oslo.
Zur Pressemitteilung des Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)
Die »Zeithistorischen Forschungen« werden am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam herausgegeben von Frank Bösch, Konrad H. Jarausch und Martin Sabrow. Die Zeitschrift erscheint dreimal jährlich gedruckt und zugleich im Open Access.