Seit 2001 wird der durch die Vereinten Nationen eingerichtete Gedenk- und Aktionsstag am 20. Juni begangen. An diesem Datum wird auch der jährliche Bericht der UNHCR veröffentlicht.
Ende 2017 waren 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht. 57% aller Flüchtlinge weltweit kamen allerdings aus nur drei Ländern: Südsudan, Afghanistan und Syrien. Während die meisten von den jeweiligen Nachbarländern aufgenommen werden, kommt ein Teil auch nach Deutschland.
Unsere Reihe »Fluchtaspekte« hat es sich deshalb das Ziel gesetzt, psychosoziale Fachkräfte, Sprachmittler/-innen und ehrenamtlich Engagierte in ihrer Begegnung und Arbeit mit geflüchteten Menschen mit theoretischem Hintergrund- und nützlichem Praxiswissen zu unterstützen. Ein Interview mit Herausgeberinnen der Reihe finden Sie hier.
Die neuen Bände der Reihe zeigen zudem wie vielfältig und facettenreich die Arbeit mit Geflüchteten sein kann:
»Fluchtgeschichten. Literarische Begegnungen mit Flucht und Migration«: Im eigenen Kopf, im Kopf des Anderen: Poetische Texte zu Flucht und Migration fördern Verständnis und Empathie – Neben Unterhaltung bietet Literatur auch Erfahrungen, wie sich Alterität und Empathie entfalten, sie geben alternative Einblicke in Phänomene wie Migration, Flucht und Exil. Barbara Bräutigam zeigt anhand von sieben Gegenwartsromanen auf, dass diese Texte eine kraftvolle sowie unterstützende Methode für Fachkräfte, die mit geflüchteten Menschen arbeiten, sein kann.
»Sich irritieren lassen. Fremdheit und Befremden in der Arbeit mit geflüchteten Menschen«: Eine Begegnung zweier Menschen ist immer auch die Begegnung zweier Fremder – zwischen Irritation, Neugier und Abwehr. Doch was ist fremd und was löst in uns Befremden aus? Es prallen Lebensentwürfe in großer Vielfalt aufeinander, verschieden geprägtes Rollenhandeln oder divergierende Partnerschaftskonzepte geraten miteinander in Konflikt. Doch Martin Merbach macht deutlich: Die Fremdheit liegt nicht nur im Gegenüber – sie steckt in uns selbst. Das Buch beleuchtet diesbezüglich grundlegende Fragestellungen, benennt und reflektiert das Befremden in der Arbeitsbeziehung mit Geflüchteten und entwirft Strategien, wie Fachkräfte und Ehrenamtliche damit umgehen können
Doch auch abseits der Reihe »Fluchtaspekte« werfen Julia Bialek und Marti Kühn mit »Fremd und kein Zuhause« einen Blick auf die traumapädagogische Arbeit mit Flüchtlingskindern: Wie kann es im pädagogischen Alltag gelingen, für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung ein größtmögliches Maß an Sicherheit herzustellen? Wie kann mit Sprachbarrieren oder interkulturellen Unterschieden umgegangen werden? Wie kann in diesem Kontext Selbstfürsorge gelingen? Das Buch bietet praktisch nutzbares Wissen zu psychotraumatologischen Grundlagen und traumapädagogischen Handlungsmöglichkeiten für Kita, Schule, Jugendhilfe und Ehrenamtler in der Flüchtlingshilfe. Dabei orientieren sich Julia Bialek und Martin Kühn – zwei erfahrene Traumafachberater – an der Pädagogik des Sicheren Ortes, deren Ziel es ist, die Handlungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit betroffener Mädchen und Jungen wiederherzustellen.