Deutschland steckt mitten in der »Zeitenwende«. Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan ist im Spätsommer 2021 so zu Ende gegangen, wie wir uns das ursprünglich nicht vorgestellt haben. Nun droht er ganz in Vergessenheit zu geraten. Dabei war das Krisenmanagement am Hindukusch die bisher prägendste Mission der bundesdeutschen Streitkräfte. Seit Afghanistan kennt die Bundeswehr Gefallene, Versehrte und Veteranen.
Während seines Einsatzes 2010 als Gruppenführer in einer Kampfkompanie hat Stabsfeldwebel Markus Götz Tagebuch (»Hier ist Krieg. Afghanistan-Tagebuch 2010«) geschrieben, das durch das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) sorgfältig ediert und als wissenschaftliche Quelle erschlossen wurde. Das Buch gewährt einen persönlichen und vor allem ungefilterten Einblick in die Einsatzrealität, mit der sich unsere Soldatinnen und Soldaten im Einsatz konfrontiert sehen. Doch nicht nur Soldaten und Historiker, auch der Deutsche Bundestag und die Öffentlichkeit beschäftigen sich mit Afghanistan.
Aufarbeitung und Auseinandersetzung
Gleich zwei Gremien – eine Enquete-Kommission und ein Untersuchungsausschuss – haben ihre Arbeit aufgenommen, um Antworten zu finden. Endlich, könnte man sagen. Der Ruf nach einer schonungslosen und umfassenden Aufarbeitung ist beinahe so alt wie der Einsatz selbst. Die politische und wissenschaftliche Auseinandersetzung steht also noch ganz am Anfang. Ohne fundierte Analyse bleibt aber die Debatte, welche Lehren aus Afghanistan gezogen werden können, oberflächlich. Aus diesem Grund richten das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr sowie das Bildungswerk des Deutschen BundeswehrVerbandes diese Veranstaltung aus; Politik, Bundeswehr, Wissenschaft und Gesellschaft sollen sich über den „kriegsähnlichen“ Einsatz informieren und diskutieren.
Diskutiert werden »Hier ist Krieg«, das Einsatz-Tagebuch des Hauptfeldwebel Markus Götz, und »Lehren aus Afghanistan: Chancen und Risiken einer Evaluation des deutschen Engagements am Hindukusch«. Teilnehmen werden u.a. Bundesminister a.D. Karl-Theodor zu Guttenberg, Prof. Sönke Neitzel, Stabsfeldwebel Markus Götz, Oberst André Wüstner, Bundesvorsitzender des Deutschen BundeswehrVerbandes, und Michael Müller, MdB, Vorsitzender der Enquete-Kommission. Wissenschaftliche Expertise liefern dazu Dr. Christian Hartmann und Dr. Philipp Münch aus dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr.
Programm:
- 18:00 Uhr: Einlass/ Einwahl (Zoom)
- 18:30 Uhr: Eröffnung
- Oberst Dr. Sven Lange, Kommandeur ZMSBw
- 18:45 Uhr: Grußbotschaft
- Bundesminister a.D. Karl-Theodor zu Guttenberg
- 19:00 Uhr: Das Afghanistan-Tagebuch des Hauptfeldwebel Götz
- Stabsfeldwebel Markus Götz
- Prof. Dr. Sönke Neitzel, Universität Potsdam
- Dr. Christian Hartmann, ZMSBw
- 19:45 Uhr: Lehren aus Afghanistan: Chancen und Risiken einer Evaluation des deutschen Engagements am Hindukusch
- Michael Müller, MdB, Mitglied des Deutschen Bundestages, Vorsitzender Enquete-Kommission
- Oberst André Wüstner, Bundesvorsitzender des Deutschen BundeswehrVerbandes
- Dr. Philipp Münch, ZMSBw
- 21:00 Uhr: Ende der Veranstaltung
Anmeldung:
Ihre Anmeldung richten Sie bitte unter Angabe Ihres Vor- und Zunamens per E-Mail an: ZMSBwS3EinladungsMgmt@bundeswehr.org
oder an das Bildungswerk des Deutschen BundeswehrVerbandes, unter: bildungswerk@dbwv.de
Wichtig: Bitte geben Sie unbedingt an, ob Sie in Präsenz oder digital (via Zoom) teilnehmen möchten. Im Falle einer Online-Teilnahme erhalten Sie die Zugangsdaten nach Ihrer Anmeldung und rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn zugesandt.
Alle weiteren Informationen finden Sie auf Website des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehroder oder dem zugehörigen Flyer.