Wilhelm Freiherr von Pechmann-Preis 2021 für Dr. Nora Andrea Schulze

Dr. Nora Andrea Schulze erhält den Wilhelm Freiherr von Pechmann-Preis 2021 der bayerischen evangelisch-lutherischen Landeskirche für ihre wissenschaftliche Biographie »Hans Meiser. Lutheraner – Untertan – Opponent.« in der Kategorie »Wissenschaft«. Wir gratulieren unserer Autorin herzlich zu dieser Auszeichnung!

Der Preis fördert die Erinnerung an den ersten Präsidenten der bayerischen Landessynode, Freiherr Wilhelm von Pechmann, und seine Verdienste für die bayerische Landeskirche während der NS-Zeit und die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus heute. Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen in der historisch-wissenschaftlichen Forschung, in der Bildungsarbeit und Publizistik, vor allem zur damaligen Rolle von Kirche und Christentum. Darüber hinaus können außerdem überzeugende Beispiele für Gemeinsinn und Zivilcourage in der Gegenwart prämiert werden.

In diesem Jahr verleiht die bayerische Landeskirche den Wilhelm Freiherr von Pechmann-Preis an fünf Preisträgerinnen und Preisträger, der Preis ist jeweils mit 2000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am 09. November 2021 in der Münchner St. Markus-Kirche statt und ist aufgrund der Corona-Regeln nur für geladene Gäste möglich. Die Veranstaltung wird zugleich live per YouTube übertragen.

Über das Buch »Hans Meiser. Lutheraner – Untertan – Opponent.«
Kaum eine zweite kirchenleitende Persönlichkeit aus der Zeit der NS-Herrschaft ist heute so umstritten wie der frühere Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Hans Meiser. In den 1950/60er Jahren als mutiger Gegner des Nationalsozialismus hoch geachtet und in Bayern mit der Benennung von Straßen geehrt, fiel er in den erinnerungskulturellen Debatten der jüngsten Vergangenheit unter das Verdikt, ein »Nazi-Bischof« und Antisemit gewesen zu sein.

Nora Andrea Schulzes Buch ist die erste wissenschaftliche Biographie über Hans Meiser und zeigt, dass solche eindimensionalen Urteile der historischen Person nicht gerecht werden. Jenseits der polarisierten erinnerungskulturellen Debatten über die nach Meiser benannten Straßen untersucht sie umfassend und differenziert sein kirchliches Handeln in den grundstürzenden politischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts vom Kaiserreich über die Weimarer Republik und die NS-Herrschaft bis hin zur jungen Bundesrepublik.

Die Autorin
Dr. Nora Andrea Schulze ist evangelische Theologin und seit 1990 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte in München tätig.

 

Weitere Informationen zum Wilhelm Freiherr von Pechmann-Preis sowie die weiteren Preisträgerinnen und Preisträger 2021 finden Sie hier.

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