Nikolas Pissis wurde für seine Dissertation »Russland in den politischen Vorstellungen der griechischen Kulturwelt 1645–1725« mit dem Ernst-Reuter-Preis der Freien Universität Berlin ausgezeichnet.
Über »Russland in den politschen Vorstellungen der griechischen Kulturwelt 1645–1725«
Russland als orthodoxe Führungsmacht, der Zar als designierter Erbe der oströmischen Kaiser, Schutzherr und messianischer Erlöser der »gefangenen« Ostkirche aus der osmanischen Herrschaft – diese Vorstellungen gerieten seit dem 17. Jahrhundert zum Topos, der das Selbstverständnis der russischen Monarchie und die Wahrnehmungen der europäischen Diplomatie und der Hohen Pforte mitprägte. Nikolas Pissis untersucht die Genese des Vorstellungskomplexes in griechischen kirchlichen Gelehrtenkreisen, seine Verbreitung und seinen Wandel, indem auf die Rekonstruktion der wechselnden Kontexte bestanden wird. Fern davon, eine spezifisch osteuropäische Entwicklung oder eine zeitlose byzantinische Tradition darzustellen, gehören diese Forschungsergebnisse zum gemeinsamen Fundus der europäischen Frühen Neuzeit.
Über den Ernst-Reuter-Preis
Seit 1985 verleiht die Freie Universität Berlin jährlich an ihrem Gründungstag, dem 4. Dezember, den von der Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freunde, Förderer und Ehemaligen der Freien Universität Berlin e.V. gestifteten Ernst-Reuter-Preis. Damit werden junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität Berlin für herausragende und zukunftsweisende Promotionsarbeiten ausgezeichnet. Die von einer Kommission ausgewählten Arbeiten werden mit jeweils 5.000,00 Euro prämiert. Bislang wurden 135 Preisträger mit diesem Preis geehrt.
Weitere Informationen zum Ernst-Reuter-Preis sowie die Preisträger der vergangenen Jahre gibt es hier.