Wir trauern um unseren Autor und Herausgeber Prof. Dr. Thomas Karmann, der am 15. November 2021 im Alter von nur 48 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben ist. Wir möchten allen Angehörigen und Trauernden unsere Anteilnahme und unser herzlichstes Beileid aussprechen.
Thomas Karmann studierte zuerst von 1993 bis 1995 klassische Altertumswissenschaften (Griechisch, Latein, Alte Geschichte und Archäologie) bis er dann ab 1995 Philosophie und Theologie an der Universität Regensburg studierte. Das Studium schloss er 2001 als Diplom-Theologe ab, seine Diplomarbeit »Zwischen Arianismus und neuer Orthodoxie« wurde mit dem Preis für ausgezeichnete Studienleistungen des Alumni-Vereins der Universität Regensburg ausgezeichnet. Von 2001 bis 2006 war Thomas Karmann wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für alte Kirchengeschichte und Patrologie der Universität Regensburg. Von 2003 bis 2010 war er Mitglied des Rates der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Regensburg und Sprecher des wissenschaftlichen Mittelbaus.
2006 wurde Thomas Karmann mit seiner Arbeit »Meletius von Antiochien und die Anfänge des Neunizänismus« zum Dr. theol. promoviert. 2010 wurde er dafür mit dem Preis für Arbeiten auf dem Gebiet der ökumenischen Theologie der Dr. Kurt Hellmich-Stiftung ausgezeichnet. Seine Habilitation erfolgte 2016 an der Universität Regensburg mit der Habilitationsschrift »Studien zur Rezeption der matthäischen Genealogie in der patristischen Literatur«, für die er 2017 den Preis der Armin Schmitt-Stiftung für biblische Textforschung verliehen bekam.
Zuvor hatte Thomas Karmann bereits Lehrstuhlvertretungen an der Universität Münster (2010/11), der Universität Regensburg (2011/12) und der Universität Freiburg (2011/12) übernommen. Von 2014 bis 2017 war er als Universitätsassistent am Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie an der Universität Innsbruck. Von 2016 bis 2017 vertrat er die Professur für Kirchengeschichte und Patrologie, auf die er 2017 berufen wurde. Nach einem Ruf an die Universität Würzburg im Jahre 2021 auf den Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Altertums, christliche Archäologie und Patrologie lehrte er dort seit Beginn des Wintersemesters.
Die Forschungsschwerpunkte von Thomas Karmann waren altkirchliche Trinitätstheologie, die Rezeption biblischer Schriften im frühen Christentum, antike christliche Apokryphen, Markion von Sinope und die Entstehung der christlichen Bibel, Antiochia am Orontes als Zentrum des antiken Christentums, Origenes von Alexandria und seine Rezeptionsgeschichte sowie frühchristliche Askese und spätantikes Mönchtum.