Prof. Dr. Frank Schorkopfs »Die unentschiedene Macht. Verfassungsgeschichte der Europäischen Union, 1948–2007« wurde als eines der »Juristischen Bücher des Jahres« ausgezeichnet! Wir gratulieren unserem Autor zu dieser Auszeichnung.
In der JuristenZeitung (79/2024) schreibt Professor Dr. Reinhard Zimmermann in seinem Artikel »Juristische Bücher des Jahres – Eine Leseempfehlung«: »Umso wichtiger ist Frank Schorkopfs Buch zur Verfassungsgeschichte der Europäischen Union, denn es erschließt Neuland. […] Eine umfassende Darstellung der komplexen Geschichte der Union und ihrer Vorläuferorganisationen gab es bislang aber noch nicht. Schorkopfs Buch ist kein erster Versuch, sondern ein großer Wurf, der in souveräner Weise das Ganze dieser Geschichte zum Thema macht: Es geht nicht nur um die Genese der institutionellen Machtverhältnisse in endlosen Sitzungen und Verhandlungsprozessen, sondern immer auch um die zugrunde liegenden Ideen von Supranationalität, Staatlichkeit und politischer Legitimität. […] Das Buch wendet sich an einen breiten Leserkreis: nicht nur an Experten, sondern an jeden Juristen, der sich für die Europäische Union und ihre Geschichte interessiert. Doch auch Experten werden hier viel lernen.«
Frank Schorkopfs Buch zeichnet das politische Ringen von Politikern und Ministerialbeamten, Richtern und Wissenschaftlern um eine Europäische Union seit dem Haager Europakongress 1948 bis zum Vertrag von Lissabon 2007 nach. Frank Schorkopf rekonstruiert das Projekt einer europäischen politischen Ordnung als ein Neben- und Miteinander von drei Denkströmungen, der Konstitutionalisten, Gouvernementalisten und Pragmatisten, in der die konstitutionelle Autorität unentschieden ist. In den sechzehn Kapiteln wird deutlich, dass die handelnden Personen zwar etwas Neues schaffen wollten, sich von ihren verfassungshistorischen Prägungen aber kaum lösen konnten und stets mit klassischen Fragen an eine Machtarchitektur konfrontiert wurden: nach Legitimation und Akzeptanz, nach Grundrechtsschutz und Identität.