Wir möchten Sie herzlich auf die Veranstaltungen zu unseren Büchern im Rahmen der Jüdischen Woche in Leipzig vom 15. Juni bis 22. Juni 2025 hinweisen.
Mittwoch, 18. Juni 2025, 19:30 Uhr
Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow Goldschmidtstraße 28, 04103 Leipzig
In Other People’s Houses. Poles and Jews in Lower Silesia after 1945
Buchvorstellung mit Dr. Anna Holzer-Kawałko und Dr. Tim Buchen
Nach 1945 erlebte Polen eine radikale Transformation seines Regimes, eine Neuausrichtung seiner Grenzen und eine Umsiedlung der Bevölkerung. Über die ambivalente Geschichte von polnischen und polnisch-jüdischen Siedlern sowie deren Erfahrungen, mit Verlust und Aneignung von materiellem und kulturellem Eigentum umzugehen, spricht Tim Buchen (Wrocław/Dresden) mit Anna Holzer-Kawałko (Jerusalem) in einer englischsprachigen Buchvorstellung. Aus der Chronologie des Umgangs mit dem vorgefundenen Erbe ergibt sich eine neue Sicht auf die Herausbildung der polnischen Nachkriegsgesellschaft.
Das Buch der Historikerin Anna Holzer-Kawałko zum Thema ist 2022 auf Hebräisch in der Institutsreihe »hefez« erschienen und kommt in diesem Herbst auf Deutsch heraus.
Freitag, 20. Juni 2025, 17:30 Uhr
Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow Goldschmidtstraße 28, 04103 Leipzig
Lange Nacht der Wissenschaften im Dubnow-Institut
Mission »Eynikayt«. Die Welttournee des Jüdischen Antifaschistischen Komitees 1943
Buchvorstellung mit Dr. Jakob Stürmann, Prof. Dr. Jan Claas Behrends und Dr. Elisabeth Gallas
In einem von Elisabeth Gallas (Leipzig) moderierten Gespräch diskutieren die Historiker Jakob Stürmann (Leipzig) und Jan Claas Behrends (Frankfurt/Oder, Potsdam) das Buch »Mission >Eynikayt<« über die außergewöhnliche Welttournee zweier sowjetischer Juden. Für das Jüdische Antifaschistische Komitee bereisten der Schauspieler Solomon Mikhoels und der Dichter Itsik Fefer 1943, im Anlitz des Holocaust und des deutschen Vernichtungskriegs im östlichen Europa, Dutzende Orte in Nordamerika und Großbritannien. Dort warben sie unter dem Deckmantel der jüdischen Einigkeit um Unterstützung für die Sowjetunion gegen Hitlerdeutschland. Dabei werden Visionen und Widersprüche diskutiert, die auch dadurch besonders zutage treten, da die Welttournee zeitlich zwischen zwei stalinistischen Terrorwellen lag.
Ausgeschlagenes Erbe. Die jüdische Geschichte Halberstadts in der DDR
Buchvorstellung mit PD Dr. Philipp Graf und apl. Prof. Dr. Jeannette van Laak
Im Gespräch mit der Historikerin Jeannette van Laak (Halle/Saale) stellt der Autor und Historiker Philipp Graf (Leipzig) sein dann frisch erschienenes Buch »Ausgeschlagenes Erbe. Die jüdische Geschichte Halberstadts in der DDR« vor. Bis in die 1930er Jahre beherbergte die kleine Stadt im Vorharz eine der bedeutensten jüdischen Gemeinden Mitteldeutschlands. Im Zentrum der Publikation steht der staatliche, städtische und zivilgesellschaftliche Umgang mit diesem jüdischen Erbe in vier Jahrzehnten DDR. Vor dem Hintergrund bis in die Gegenwart zu vernehmender antisemitischer Vorbehalte in der Stadt fragt der Autor, inwieweit sich der »verordnete Antifaschismus« und die politische Kultur der DDR hierin Ausdruck verschaffen und beeinflussen, wie in Halberstadt und in den neuen Bundesländern insgesamt über Juden, Judentum und jüdisches Leben gesprochen wird.