Unsere Autorin Dr. Gesine Güldemund erhält für ihr Buch »Das Erbrecht der Buch'schen Glosse« den Hermann Conring-Preis 2024 der Castor & Pollux Stiftung GmbH für hervorragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Rechtsgeschichte, Rechtsphilosophie und Rechtstheorie. Wir gratulieren unserer Autorin zu dieser Auszeichnung!
Der Preis ist nach dem herausragenden Universalgelehrten Hermann Conring (1606 bis 1681) benannt, der die deutsche Rechtsgeschichte mitbegründet und maßgebliche Beiträge zur politischen Wissenschaft und Philosophie geleistet hat sowie den bedeutenden Herrschern seiner Zeit als Berater zur Verfügung stand. Die Verleihung des Preises findet im Rahmen des 44. Deutschen Rechtshistorikertages in Frankfurt am Main statt.
»Das Erbrecht der Buch'schen Glosse« von Gesine Güldemund untersucht das Erbrecht der Buch’schen Glosse, die am Anfang des sogenannten sächsischen gemeinen Recht steht, detailliert und kenntnisreich. Die meinungsstarke Arbeit leistet damit einen Beitrag zur grundlegenden Frage, wie die Rezeption des römischen Rechts – hier im sächsischen Recht – erfolgte und lässt neue Schlüsse zur Arbeitsweise des Glossators und zum rechtlichen Gehalt der Glosse zu.
Etwa 100 Jahre nach der Entstehung des Sachsenspiegels versieht der universitär ausgebildete Jurist Johann von Buch, dem Vorbild der Glossae Ordinariae des römisch-kanonischen Rechts folgend, das Rechtsbuch mit einer Glossierung. Diese Glossierung, die sogenannte Buch’sche Glosse, prägt die weitere Entwicklung des sächsischen Rechts über Jahrhunderte. Gesinde Güldemund untersucht das Erbrecht der Buch’schen Glosse und zieht die Erkenntnisse ihrer Untersuchung für einige allgemeine Fragen der Glossenforschung heran. Im Zentrum steht dabei die Frage nach dem rechtlichen Gehalt der Buch’schen Glosse, ihrem Verhältnis zum Recht des Sachsenspiegels einerseits und zum römisch-kanonischen Recht andererseits.
Foto: Die Preisträgerin Dr. Gesine Güldemund mit ihrem Doktorvater Prof. Dr. Bernd Kannowski (Rechtshistorikertag Frankfurt am Main, 18.09.2024, Logenhaus zur Einigkeit) © Dorothee Wunsch
