»Die Marke Deutschland in der Welt« – das aktuelle Themenheft der Zeitschrift »Geschichte und Gesellschaft« (4/2019) herausgegeben von Jessica Gienow-Hecht und Friedrich Kießling ist erschienen.
Die Frage nach der internationalen Rolle der Bundesrepublik Deutschland ist in den letzten Jahren öffentlich wie in der akademischen Welt intensiv diskutiert worden. Das »Geschichte und Gesellschaft«-Themenheft greift diese Debatten auf und verleiht ihnen mit den Mitteln der Geschichtswissenschaft größere historische Tiefe. Am Beispiel auswärtiger Repräsentationen, der Entwicklungspolitik sowie der Wirtschaftsgeschichte wird deutlich, wie intensiv Debatten um die bundesdeutsche Stellung, buchstäblich die »Marke Deutschland in der Welt« von Anfang an und mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen in der Geschichte der Bundesrepublik geführt wurden. Theoretisch-methodisch macht das Heft das aus der Internationalen Geschichte bekannte Konzept des »Nation Branding« sowie das vor allem in der Politikwissenschaft diskutierte Modell internationaler Rollenkonzepte für die Geschichte der Bundesrepublik nutzbar.
Inhalt
- Friedrich Kießling: Einleitung: Von »guten Nachbarn« und »deutschen Wegen«. Internationale Rollenbilder und außenpolitisches Selbstverständnis in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
- Frank Trommler: Abschied von der Kulturmacht. Die auswärtige Kulturpolitik der »alten« Bundesrepublik und die nationalsozialistische Vergangenheit
- Bettina Fettich-Biernath: Präsenz ohne Einfluss? Die Bedeutung der Entwicklungs- und Ausrüstungspolitik der Bundesrepublik Deutschland 1956 –1980 für ihr Selbstverständnis
- Bernhard Rieger: Volkswagen als bundesdeutscher Sympathieträger und Konfliktherd. Internationale Perspektiven auf den deutschen Exporterfolg
- Jessica Gienow-Hecht: Interested in a Serious Relationship? Die Marke Deutschland im internationalen Kontext
- Diskussionsforum
Julia Hörath: Prostituiertenverfolgung in Bremen 1933-1939. Ein maßnahmenstaatiches Experiment