Heute feiert der renommierte Sozialhistoriker Hartmut Kaelble seinen 80. Geburtstag. Das gesamte Team der Vandenhoeck & Ruprecht Verlage sendet Hartmut Kaelble zu seinem Geburtstag die herzlichsten Gückwünsche und wünscht ihm viel Gesundheit, Lebensfreude und weitere schöne Jahre.
Der Historiker Hartmut Kaelble, der zu den renommiertesten Sozialhistorikern der Bundesrepublik zählt, begann seine akademische Laufbahn mit dem Studium der Fächer Geschichte, Soziologie und Staatsrecht in Tübingen und der Freien Universität Berlin zwischen 1959 und 1965. An der FU Berlin wurde Kaelble im Jahr 1966 promoviert, woraufhin er dort als Assistent und anschließend als Assistenzprofessor am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte tätig war. Von 1971 bis 1991 lehrte er als Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der FU Berlin, von 1991 bis 2008 war er als Professor für Sozialgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin tätig.
Im Rahmen seines akademischen Wirkens veröffentlichte Hartmut Kaelble zahlreiche Bücher, Aufsätze und Essays zur Sozialgeschichte – häufig mit einer europäisch-vergleichenden Perspektive. Dabei zählen zu seinen Forschungsschwerpunkten die soziale Mobilität, die soziale Ungleichheit, die europäische Identität, die Sozialgeschichte der europäischen Integration und die vergleichende Sozialgeschichte. Für seine Forschungen wurde Kaelble 1997 die Ehrendoktorwürde der Sorbonne (Paris I) verliehen. 2000 wurde er »Chevalier im ordre des palmes académiques«. 2003 erfolgte die Auszeichnug Kaelbles mit dem Gay-Lussac-Humboldt-Preis des französischen Erziehungsministeriums. Zudem war Kaelble Gastprofessor an der Sorbonne (Paris I) (2001), an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (2002), Gastprofessor am Wissenschaftszentrum Berlin (2002/03) sowie am College d’Europe in Brügge (2004–2010).
Der aktuell erschienene Band »Eine europäische Gesellschaft? Beiträge zur Sozialgeschichte Europas vom 19. bis ins 21. Jahrhundert« versammelt Hartmut Kaelbles wichtigste Aufsätze zur europäischen Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert. Die zentralen Themen sind dabei Familie, Bildung, soziale Ungleichheit und Wohlfahrtsstaat. Die Beiträge nehmen dabei speziell die französische und die deutsche Gesellschaft in den vergleichenden Blick, ebenso wird die Europäische Gesellschaft seit dem späten 18. Jahrhundert betrachtet.
Im Rahmen des Vorworts meldet sich Hartmut Kaelble selbst zu Wort und geht der Frage nach: »Wie kam ich zur Sozialgeschichte, zu meinen Arbeitsgebieten und damit zum Schreiben der folgenden Aufsätze?«