Am 01. August 2019 wurde Professor Ferdinand Klein das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für sein gesellschaftliches Engagement verliehen. Die Verleihung fand im Rahmen einer Feierstunde im Großen Sitzungssaal des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales statt und wurde von Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer abgehalten. Wir gratulieren unserem Autor ganz herzlich zu dieser Auszeichnung!
Professor Ferdinand Klein erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande für sein Engagement im Landesverband Bayern der »Karpatendeutschen Landsmannschaft Slowakei«, in dem sich Professor Klein um die karpaten-deutsche Minderheit und ihre 900-jährige Geschichte große Verdienste erworben hat. Hier sind speziell seine großen Bemühungen um seinen Heimatort Švedlár (Schwedler) zu nennen, aus welchem Professor Klein im Alter von zehn Jahren vertrieben wurden und zu dessen Ehrenbürgern er heute zählt. Seit 1994 ist er Mitglied der »Karpatendeutschen Landsmannschaft Slowakei«, seitdem hat Professor Klein innerhalb des Verbandes zahlreiche verantwortungsvolle Positionen übernommen und arbeitet bis heute ehrenamtlich mit großem Engagement für die Anliegen der Karpatendeutschen und für ein gutes Verhältnis zur Slowakischen Republik.
Den zweiten Schwerpunkt gesellschaftlichen Engagements von Ferdinand Klein bildet das Themenfeld rund um Erziehungsfragen von schwer- und mehrfachbehinderten Menschen. Dabei umfassen seine Forschungsschwerpunkte besonders die Grundfragen
- der Heil- und Sonderpädagogik
- von pädagogischen Forschungsmethoden
- sowie von Integrations- und Inklusionpädagogik.
Zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften, Handbüchern und Sammelwerken sowie Bücher verfasste Professor Ferdinand Klein, sein Interesse an der Heilpädagogik insgesamt spiegelt sich ebenfalls in zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten in diesem Forschungsfeld wider.
Vita
Professor Ferdinand Klein lehrte nach seiner Promotion (1978) an den Universitäten Würzburg, Mainz, Halle-Wittenberg und Reutlingen.
Er war u. a. fünf Jahre Lehrer der einklassigen Dorfschule in Pommer (Landkreis Forchheim), wirkte zwölf Jahre als Sonderschullehrer bzw. Rektor der Erlanger Lebenshilfe-Schule für Menschen mit geistiger Behinderung und war von 1992–1994 Aufbaudirektor des Instituts für Rehabilitationspädagogik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Nach seiner Emeritierung (1997) war er tätig an der Masaryk-Universität Brno (Lehrstuhl für Spezialpädagogik der Pädagogischen Fakultät), von 2000 bis 2005 als DAAD-Gastprofessor an der Comenius-Universität Bratislava (Lehrstuhl für Heilpädagogik der Pädagogischen Fakultät) und der Konstantin-Universität Nitra (Lehrstuhl für Fremdsprachen der Pädagogischen Fakultät, hier Aufbau des Studiengangs für Grundschullehrer „Deutsch als Fremdsprache“) und von 2005 bis 2012 an der im Jahre 1900 gegründeten weltweit ältesten Hochschule für Heilpädagogik: der Gusztáv-Bárczi-Fakultät für Heil- und Sonderpädagogik der Eötvös-Loránd-Universität Budapest.
Seine ehrenamtliche Tätigkeit konzentriert sich auf die karpatendeutsche Minderheit in der Slowakei, ihre 900-jährige Geschichte (Tradition, Kultur und Dialekt-Sprache). Mit Ideen, Initiativen und Unterstützungen wirkt er besonders in seinem Heimatort Schwedler, aus dem er mit zehn Jahren vertrieben wurde. Seine breit gefächerten und auf die Praxis konzentrierten Forschungsschwerpunkte umfassen: Korczak-Pädagogik, Anthroposophische Heilpädagogik, Autismus, basal-dialogische Erziehungsprinzip, Grundfragen der Heil- und Sonderpädagogik, pädagogische Forschungsmethoden, international vergleichenden Heil- und Sonderpädagogik, Integrations- und Inklusionspädagogik.
Fotos: © StMAS/Gert Krautbauer