Brigitte Schnegg Preis 2023 für Rachel Huber

Dr. Rachel Huber erhält für ihre Arbeit »Die Frauen der Red-Power-Bewegung. Die Bedeutung von Born-digital-Selbstzeugnissen für unsichtbare Akteurinnen in der Erinnerungskultur« den Brigitte Schnegg Preis 2023 der Schweizerischen Gesellschaft für Geschlechterforschung. Wir gratulieren unserer Autorin zu dieser Auszeichnung!

Dr. Rachel Huber studierte Kulturwissenschaften in Luzern und Geschichte in Hamburg. Sie forscht und lehrt zu (digitalen) Erinnerungskulturen, Geschichte von Frauen und Minderheiten und Digital History aus globalhistorischer Perspektive. In ihrem Buch beleuchtet Rachel Huber eine bisher wenig bekannte Seite des Indigenen Widerstands in den USA in den 1960er- und 1970er-Jahren: die Seite der Frauen. Das etablierte Narrativ zu Red Power blendet Frauen und ihre Leistung weitgehend aus. Huber ist den Spuren von historischen Akteurinnen, die noch leben und damit auch Zeitzeuginnen sind, auf sozialen Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram nachgegangen und verglich diese mit den Spuren in analogen Archiven in den USA und Europa. Damit schrieb sie eine Geschichte mit und »gegen« Archive.
Anhand dieses Fallbeispiels untersuchte sie, wie es gelingen kann, diskriminierte Bevölkerungsgruppen und unsichtbare historische Akteurinnen in etablierte Meistererzählungen einzuschreiben, damit sie Teil der Erinnerungskultur werden und diese pluraler wird. Sie konnte darüber hinaus mit ihrer Forschung aufzeigen, dass Digital-born-Selbstzeugnisse als wichtige neue historische Quellen Geschichten zum Vorschein bringen können, die sich mit analogen Quellen alleine nicht erschliessen lassen, und erläutert, was im Umgang mit solchen Born-digitalen-Daten zu beachten ist.

Über den Brigitte Schnegg Preis der Schweizerischen Gesellschaft für Geschlechterforschung

Der Brigitte Schnegg Preis wurde zu Ehren von Prof. Dr. Brigitte Schnegg geschaffen, die bis zu ih-rem plötzlichen Tod im Frühjahr 2014 das Interdisziplinäre Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Bern (IZFG) geleitet hat. Zweck des Preises ist die Prämierung herausragender wissen-schaftlicher Arbeiten im Bereich der Geschlechterforschung in der Schweiz, die einen Beitrag zu ge-sellschaftspolitischen Veränderungen leisten.

Weitere Informationen zum Brigitte Schnegg Preis der Schweizerischen Gesellschaft für Geschlechterforschung finden Sie hier.

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