Boehringer Ingelheim Preis für Geisteswissenschaften für Lars Kreye

Lars Kreye erhält für sein Buch »›Deutscher Wald‹ in Afrika. Koloniale Konflikte um regenerative Ressourcen, Tansania 1892–1916« den neu geschaffenen Boehringer Ingelheim Preis für Geisteswissenschaften der Geschwister Boehringer Ingelheim Stiftung für Geisteswissenschaften. Wir gratulieren unserem Autor zu dieser Auszeichnung!

Am 12. Mai wurde der 1. Preis in Höhe von 10.000 Euro an Dr. Lars Kreye für seine Analyse der sozialen und wirtschaftlichen Bedeutung von Forstwirtschaft in Afrika verliehen. Mit dem 2. Preis in Höhe von 6.000 Euro zeichnete sie Assistenzprofessorin Dr. Dariya Manova aus für ihre Arbeit »›Sterbende Kohle‹ und ›flüssiges Gold‹« über die Darstellung von Rohstoffen in der Literatur. Beide Arbeiten überzeugen durch ihre herausragende wissenschaftliche Qualität, ihren internationalen Blick und ihre fächerübergreifende Analyse. Sie zeigen beide auf eindrucksvolle Art, welch wichtige Rolle die Geisteswissenschaften in unserer Gesellschaft spielen können. Insbesondere in Zeiten, die von Umbrüchen, Unsicherheiten und Konflikten geprägt sind, können sie vielschichtige Analysen und Perspektiven, Einordnungen und Denkanstöße bieten.

Fossile Rohstoffe und Waldressourcen sowie ihre Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt sind nicht nur heute wichtige Themen. Lars Kreye untersuchte aus der Perspektive der Kolonial-, Umwelt- und Sozialgeschichte den Umgang mit den Waldressourcen in Tansania durch die deutsche Kolonialmacht zwischen 1882 und 1916. Er analysiert die durch Abholzung, Brandrodung und Waldschutz verursachten sozialen und ökologischen Konflikte und wie sich diese lokal wie international auswirkten. Die vielschichtige Analyse weist dabei wesentliche Parallelen zu aktuellen Diskussionen auf.

Die neu geschaffenen Preise sollen die für das Nachdenken über Grundprobleme unserer Gesellschaft notwendigen Geisteswissenschaften noch stärker als bislang in den Fokus stellen. Sie wollen zugleich Motivation für den Nachwuchs in den Geisteswissenschaften sein.

Der Preisträger

Dr. Lars Kreye studierte an der Universität Bielefeld Geschichte und Sozialwissenschaften für das Lehramt an Gymnasien und absolvierte seine Promotion im Graduiertenkolleg „Interdisziplinäre Umweltgeschichte“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Nach dem 2. Staatsexamen in Geschichte und Politik-Wirtschaft sowie der Zusatzqualifikation für den bilingualen Unterricht in Englisch unterrichtet er seit 2012 am Hölty-Gymnasium in Wunstorf. Für seine pädagogische Arbeit wurde er 2019 von der Henning von Burgsdorff Stiftung ausgezeichnet. Seit 2021 bildet Lars Kreye auch Studienreferendarinnen und -referendare aus. Die Universität Göttingen promovierte ihn 2018 für die nun ausgezeichnete Arbeit »›Deutscher Wald‹ in Afrika. Koloniale Konflikte um regenerative Ressourcen, Tansania 1892–1916«. Sie erschien 2021 bei Vandenhoeck & Ruprecht in der Buchreihe Umwelt und Gesellschaft.

Die Stiftung

Die Geschwister Boehringer Ingelheim Stiftung für Geisteswissenschaften wurde im Dezember 1956 von den Geschwistern Albert Boehringer, Ilse Liebrecht, geb. Boehringer, und Dr. Ernst Boehringer errichtet und wird heute von der Gesellschafterfamilie Boehringer Ingelheim getragen. Die gemeinnützige Stiftung fördert die gesamte Bandbreite der Geisteswissenschaften. Sie unterstützt seit mehr als 60 Jahren die Erstveröffentlichung exzellenter wissenschaftlicher Werke mit Druckkostenzuschüssen, von denen sie pro Jahr rund 120 vergibt. Im Mittelpunkt der Förde-rung steht dabei die Publikation von Doktorarbeiten und Habilitationsschriften als Buch, einem der nach wie vor wichtigsten Arbeitsinstrumente der Geisteswissenschaften. Damit fördert sie vor allem den wissenschaftlichen Nachwuchs.

Mit dem nun erstmals vergebenen „Boehringer Ingelheim Preis für Geisteswissenschaften“ zeichnet die Stiftung von 2022 an alle zwei Jahre zwei besonders herausragende Werke aus. Die Preisträgerinnen und Preisträger wählt die Stiftung auf Vorschlag des Wissenschaftlichen Beirats aus. Diesem gehören zurzeit Prof. Dieter Burdorf von der Universität Leipzig, Prof. Ulrich Rehm von der Universität Bochum, Prof. Christiane Schildknecht von der Universität Luzern (Schweiz) und Prof. Benedikt Stuchtey von der Universität Marburg an.

Weitere Informationen zum Boehringer Ingelheim Preis für Geisteswissenschaften finden Sie ebenso wie die Pressemitteilung der Stiftung hier.

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