Ausgezeichnet – Arsen-Djurović-Preis 2019 für Dr. Sabrina Schmitz-Zerres und Dr. Evita Wiecki!

»Die Zukunft erzählen. Inhalte und Entstehungsprozesse von Zukunftsnarrationen in Geschichtsbüchern von 1950 bis 1995« von Dr. Sabrina Schmitz-Zerres und »›Ein Jude spricht Jiddisch‹ Jiddisch-Lehrbücher in Polen – ein Beitrag zur jüdischen Bildungs- und Kulturgeschichte im 20. Jahrhundert« von Dr. Eva Wiecki wurden am 05. Oktober von der Internationalen Gesellschaft für Schulbuch- und Bildungsmedienforschung (IGSBi) mit dem Arsen-Djurović-Preis für historische Schulbuchforschung ausgezeichnet. Wir gratulieren unseren Autorinnen!

Der »Arsen-Djurović-Preis« wird alle zwei Jahre an Mitglieder der Gesellschaft für (mindestens) drei Aufsätze oder eine Monografie aus dem Bereich »Historische Schulbuchforschung« verliehen; die letzte Publikation darf hierbei nicht älter als zwei Jahre sein. Die Publikationen sollen wichtige inhaltliche und/oder methodische Beiträge zur historischen Schulbuchforschung leisten. Die Texte sollten möglichst in deutscher oder englischer Sprache verfasst sein.

In der Arbeit »Die Zukunft erzählen« von Sabrina Schmitz-Zerres werden die Inhalte und der Produktionsprozess von Zukunftsnarrationen in Schulbüchern der Bundesrepublik und der DDR im Zeitraum zwischen 1950 und 1995 untersucht. Die Autorin hat hierfür insgesamt 223 Geschichtsbücher aus der Bundesrepublik und acht aus DDR – die geringe Anzahl beruht auf der Tatsache, dass im SED-Regime nicht mehr Schulbücher zugelassen wurden – untersucht. Die Jury begründet die Auszeichnung wie folgt: »Zum ersten legt Frau Schmitz-Zerres eine innovative Inhaltsanalyse der in den Büchern enthaltenen Zukunftsnarrationen vor, in die sie auch linguistische und literaturwissenschaftliche Methoden integriert. Zum zweiten bleibt sie bei der Inhaltsanalyse nicht stehen, sondern wendet sich im zweiten Analyseteil ihrer Arbeit dem in der (historischen) Schulbuchforschung bisher vernachlässigten Produktionsprozess von Schulbüchern zu. [...] Zum dritten leistet Frau Schmitz-Zerres einen wichtigen Beitrag zur Schulbuchtheorie generell, indem sie die mediale Eigenlogik des Schulbuchs betont und auf der Basis ihrer Analyseergebnisse die Gattungslogik von Autor*innentexten in Geschichtsbüchern zu bestimmen sucht.«
Die vollständige Laudatio finden Sie hier.

Sabrina Schmitz-Zerres ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Universität Duisburg-Essen. In ihrem Buch untersucht die Autorin auf breiter Quellenbasis die verschiedenen Elemente und Akteure des Produktionsprozesses von Schulbüchern: Das Verfassen der Darstellungstexte durch die Schulbuchautoren sowie die Korrekturen seitens der Herausgeber und Verlagsredakteure schließt die Analyse ebenso ein wie die Gutachten und Zulassungsverfahren in den westdeutschen Kultusministerien und dem Ministerum für Volksbildung der DDR.



Die Arbeit »Ein Jude spricht Jiddisch« von Dr. Evita Wiecki untersucht rund 90 Jiddisch Lehrwerke aus den polnischen Gebieten im Zeitraum zwischen 1886 bis 1964. In diesem Zeitraum fanden mehrfache, tiefgreifde Umbrüche statt; das katastrophalste Endergebnis war der Holocaust. Die untersuchten Lehrwerke spiegeln diese Umbrüche wider und bilden damit ein kulturell-historisches Zeugnis ersten Ranges. Die Jury begründet die Auszeichnung wie folgt: »Zum ersten bringt die Arbeit die bislang wenig wahrgenommene bis gänzlich unbekannte Quelle der Jiddisch-Lehrbücher und ihre hoch engagierten Verfasser ans Licht und erschließt somit der Bildungsmedienforschung einen neuen Forschungsgegenstand. Sie widerlegt dabei die bis dato gängige Auffassung der Forschung, dass es diese Bücher nur in der Zwischenkriegszeit gegeben habe. Zum zweiten betreibt die Preisträgerin auf der Basis eines beeindruckenden Wissens über die Sozial- und Bildungsgeschichte der jüdischen Bevölkerung in den polnischen Gebieten eine kontextualisierende Bildungsmedienforschung und macht mit ihrer Arbeit plastisch deutlich, welch bedeutsame kulturhistorische Quellen diese Lehrbücher darstellen. Zum dritten belegt die Arbeit eindrücklich die Notwendigkeit einer interdisziplinären und multimethodischen Bildungsmedienforschung, der sich Frau Wiecki explizit verpflichtet weiß.« 
Die vollständige Laudatio finden Sie hier.

 

Mehr Informationen zum Arsen-Djurović-Preis für historische Schulbuchforschung finden Sie hier.

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