Krise der Ämter – Konnex der Akteure
Studien zur Göttinger Musikgeschichte vor 1800
Die Studie stellt die Musikpflege des 18. Jahrhunderts in Göttingen vor, einer mittleren Territorialstadt ohne Hof. Sie wertet umfassende Aktenkonvolute aus und berücksichtigt Elemente der Alltags- und Regionalgeschichte sowie Gedanken zur frühneuzeitlichen Streitkultur. Göttinger Musiker trugen durch ihre Verhaltensweisen zu einem Wandel der Ämter bei – divergierende Kommunikationsstrategien beeinflussten Vokationsprozesse, hierarchische Stellung und öffentliche Reputation. Durch die Universitätsgründung 1734 bedingte Ämterkumulationen und insbesondere die Einsetzung eines neuartigen Collegium musicum beschleunigten den Verfall tradierter Strukturen. Andererseits ermöglichte die Akademie die Genese neuartiger Göttinger Kompositionen, verbunden mit den Namen Schweinitz und Rudorff.
The thesis studies the 18th Century musical tradition of Göttingen, a medium-sized town without a court. It analyses voluminous dossiers and takes elements of everyday life and regional belongings as well as thoughts to dispute in early modern period into consideration. Individual behaviour of musicians conducted to manifold transformation of their function. Divergent strategies of communication led to different levels of success on appeals procedures, hierarchical positioning and public reputation. The forfeiture of traditional patterns was accelerated by the foundation of the university and especially by the establishment of a Collegium musicum. On the other hand, the presence of the alma mater faciliated the genesis of a novel type of compositions, connected to names such as Schweinitz and Rudorff.
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- Antonius Adamske
- Antonius Adamske ist Musikwissenschaftler und Dirigent (Monteverdi-Chor Hamburg, Bremer RathsChor, Göttinger Barockorchester). Er lehrt an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover und hat die künstlerische Leitung der Universitätsmusik der Georg-August-Universität Göttingen inne.
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