Paulinische Raum-Politik im Philipperbrief
Dieses Werk von Christian Blumenthal ist von Impulsen aus dem Spatial Turn inspiriert und lotet Raum als theologischen Topos im Philipperbrief aus. Paulus legt seine Theologie in diesem Brief ungemein räumlich an und entwirft einen Heilsraum „in Christus“. Dieser Raum ist gleichermaßen entgrenzt und lokal, imaginär und greifbar. Im Leben der Gemeinde in Philippi, in ihrem Miteinander und ihrer Handlungsweise gewinnt dieser Raum eine konkrete Gestalt und erlangt sowohl gesellschaftliche als auch politische Relevanz. Mit diesem Raum-Entwurf tritt Paulus zu anderen Sinnangeboten in Philippi in Konkurrenz und sucht ihn als die bessere Alternative auf dem Markt der Sinnangebote in dieser römischen Kolonie zu positionieren. Zugleich ist dieser Raumentwurf geeignet, die realweltliche Trennung zwischen dem Apostel im Gefängnis und der Gemeinde vor Ort zu überbrücken und über Distanz hinweg persönliche Nähe herzustellen. Dies ist für Paulus notwendig, um als abwesender Gemeindegründer seine Leitungsposition innerhalb der Gemeinde zu festigen.
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- Christian Blumenthal
- Christian Blumenthal, geboren 1979, Studium der Katholischen Theologie und der Sprachen des christlichen Orients (vornehmlich Koptisch, Armenisch und Syrisch) an der Universität Bonn und am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom, 2006 Diakonenweihe, 2007 Priesterweihe, ab 2007 eingesetzt als Kaplan an St. Cornelius in Viersen-Dülken (Niederrhein). Seit 2021 ist er Professor für Neues Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn.
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