Die Samuelbücher sind nicht nur eine wichtige Quelle zur Geschichte Israels, sie setzen auch bedeutsame ethische und theologische Standards, und sie zählen zur hohen Weltliteratur. Sie wurden von der Antike bis in die Gegenwart – in der gesamten Judentums- und Christentums-, darüber hinaus in der Kunst-, Literatur- und Musik- und ohnehin in der neueren Forschungsgeschichte – immer aufs Neue ausgelegt. Von alledem gibt dieser Kommentar einen Eindruck und entwickelt dazu eigene Positionen. Die im vorliegenden Teilband ausgelegten Texte schildern die «Krisis Davids». Der König beginnt die ihm zugewachsene Macht zu missbrauchen. Alte, vielleicht zeitgenössische Geschichten um Sex & Crime im Königshaus finden Eingang in größere Novellen und diese wiederum (um 700 v.Chr.) ins «Höfische Erzählwerk von den ersten Königen Israels». Jetzt tritt der Prophet Natan als Unheilskünder hinzu, ehe (im 6. Jahrhundert) die deuteronomistische Redaktion die letzten Akzente setzt.
-
- Walter Dietrich
- Walter Dietrich, Dr. theol. DDr hc, ist Ordentlicher Professor em. für Altes Testament an der Theologischen Fakultät der Universität Bern, Schweiz.
mehr...